Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Neuer Grundlagenkurs Notfallseelsorge

Die „Erste Hilfe für die Seele“ will gelernt sein: Im November startet neuer Grundlagenkurs für die Notfallseelsorge – Interessierte sind willkommen.

Foto: Daniel Rennen/pixelio.de

Ein ganz normaler Tag auf einem Bauernhof im Münsterland: Die Bewohner eines alten Hofs gehen ihrem Tagwerk nach. Doch plötzlich steht das Haus in Flammen. Retten können die Hofbesitzer nur noch die eigene Haut. Zurück bleiben Möbel, Kleidung, Erinnerungsstücke – Fotos, Briefe, Bücher und Blumen gehen in Flammen auf. Die Feuerwehr löscht letztlich nur noch eine Ruine. Menschen weinen, schreien, können das Unglück nicht fassen. Die Betroffenen sind oftmals „verrückt“. Verrückt von ihrem einstigen Heim, verrückt vom sicheren Alltag. Neben den Rettungskräften stehen jetzt Männer und Frauen der Notfallseelsorge den Betroffenen zur Seite. Die Ehrenamtlichen lassen sich erzählen vom Leid der Menschen, hören zu, zeigen erste Auswege aus der Ohnmacht und dem Chaos.

„Das ist zum Glück ein fiktives Beispiel“, sagt Pfarrerin Alexandra Hippchen. Das Exempel zeige indes, wie wichtig die Arbeit der ökumenischen Notfallseelsorge sei. Ein neuer Grundlagenkurs in den Kreisen Coesfeld und Borken bereitet Interessiere ab Herbst 2013 auf die Arbeit in der Notfallseelsorge vor. Ab dem 8. November können Ehrenamtliche die „Erste Hilfe für die Seele“ erlernen. In zahlreichen Unterrichtsstunden lernen die Einsatzkräfte der Notfallseelsorge eine sensible Gesprächsführung, Kenntnisse einer Rettungskette oder theologische und ethische Fragestellungen nach dem Sinn oder der Schuld von Katastrophen. Geleitet werden diese Grundlagenausbildungen von der Theologin Alexandra Hippchen, Notfallseelsorge-Koordinatorin im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, und Koordinator Diakon Robert Wobbe von der Katholischen Kirche. Die beiden großen christlichen Kirchen im Westmünsterland tragen gemeinsam die Seelsorgearbeit. Dabei engagieren sich nicht nur evangelische oder katholische Christen in der Notfallseelsorge.

Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste alarmieren die ehrenamtlichen Notfallseelsorger in den Fällen eines plötzlichen Unglücks, bei Unfällen und Schicksalsschlägen. Das können ein unerwarteter Kindstod, Suizid oder eine missglückte Reanimation sein. Ein tragischer Verkehrsunfall oder die Überbringung einer Todesnachricht. Allesamt Situationen, in denen Menschen besonders schutzbedürftig und verletzbar sind. Die ehrenamtlichen „Rettungskräfte für die Seele“ in den Kreisen Coesfeld und Borken greifen dann auf eine professionelle Ausbildung zurück. Interessierten steht Pfarrerin Alexandra Hippchen unter Telefon 0 15 77/1 83 61 30 Rede und Antwort und informiert über das neue Kursangebot. Die Termine für den neuen Grundlagenkurs in der Übersicht: 8./9. November 2013, 15./16. November 2013, 7. Dezember 2013 sowie 17./18. Januar 2014.