Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Mit Kindern Glauben feiern

Kreiskirchliche Fortbildung zum Thema „Kinderkirche“ im Evangelischen Gemeindezentrum in Gescher.

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Seit einem Jahr bereits widmet sich die Evangelische Kirche im Westmünsterland dem Begriff der Familie. Eine Hauptvorlage der westfälischen Landeskirche fragt noch bis Herbst 2014 nach gewandelten Bildern von Familie. Fest steht schon heute, dass die Kirchengemeinden heute vielfältige Familienformen erleben. Den Familien mit Kindern galt jetzt eine besondere Fortbildung im Kirchenkreis. Unter der Überschrift „So viel Familie unter einem Dach“ hatten die drei Beauftragten für Kindergottesdiensttage zu einem Workshop nach Gescher eingeladen. Im Mittelpunkt stand die Frage nach kinder- und familienfreundlichen Gottesdiensten.

„Es gibt biblische und sonstige Familien. Das Stichwort ‚Familie‘ ist von der Evangelischen Landeskirche vorgegeben. Überall dort, wo wir es mit Kindern zu tun haben, haben wir es auch mit Familie zu tun“, eröffnet Pfarrer Uwe Weber die Fortbildungsveranstaltung zum Thema „Kinderkirche“ im Evangelischen Gemeindezentrum in Gescher. Weber leitet die Veranstaltung in seiner Funktion als Synodalbeauftragter für Kindergottesdienste im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Zwölf ehrenamtliche Helferinnen aus den evangelischen Gemeinden Reken, Gescher und Stadtlohn sind gekommen, um neue Impulse in die Gemeindearbeit mit Kindern mitnehmen zu können.

In der Vorstellungsrunde sprachen die Teilnehmenden das Thema „Familie“ bereits in vielen Facetten an. Manche der Teilnehmerinnen sind seit Jahren engagiert in der Kinder- und Jugendarbeit ihrer Gemeinden, einige erst seit wenigen Monaten. „Was ist Familie für mich? Vater, Mutter, Kind oder auch Mann und Frau?“, stellt Heike Geisler, Jugendreferentin des Kirchenkreises in der Region Borken Süd als Impuls in den Raum. „Kirche ist Familie für mich. Eine Gemeinde ist für viele Leute Familie“, ergänzt Pfarrer Rüdiger Jung als Gastgeber. Christa Liedtke, Synodalbeauftragte für Kindertagesstätten des Kirchenkreises, definiert den Begriff „Familie“ wieder ganz anders: „Das Schönste ist in der Familie, dass man über sich selbst lachen kann. Gemeinde und Kirche empfinde ich auch als Familie“, so Liedtke. Weber verweist darauf, dass das Wort „Familie“ in der Bibel gar nicht so häufig vorkomme.

Beispiele, wie man diesen Begriff mit Kindern in der Gemeindearbeit transportieren kann, hatten Liedtke und Geisler mitgebracht. Die Geschichte von Abraham und seiner kinderlosen Ehe mit Sara könne man mit einem Satz Zeichnungen im selbstgebauten Kurbelkino vorführen oder im japanischen Papiertheater, dem sogenannten Kamischibai, vorführen und dazu erzählen. Literatur und Materialien könnten bei ihr ausgeliehen werden. „Von Abraham gibt es auch eine Verknüpfung zu muslimischen Kindern“, ergänzt Liedtke.

Für ihre Anregung, wie man biblische Geschichten über Familien erzählen könne, hat Liedtke die seltene Geschichte von Jesus und seinen wahren Verwandten ausgewählt. Mit biblisch gekleideten Egli-Figuren stellt sie die  Geschichte von Jesus, der als Gast bei einem Fest in einem Haus eingeladen war, nach. Die Erzählung berichtet von Maria und seinen Schwestern und Brüdern, die er ebenso als Familie bezeichnet wie die Festgesellschaft. Die Kinder können mit den Figuren mithelfen, die Geschichte nachzustellen.

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