Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Mit einem Bein im göttlichen Geheimnis

Symposium „GanzSein mit Leib und Seele“ lockt rund 120 Gäste nach Burgsteinfurt – Seminare helfen, den Alltag ausgeglichen zu meistern.

Wie geht man mit Gott im Kopf? Initiatorin Dagmar Spelberg lud die Teilnehmenden zur Selbsterfahrung ein.

Clownin Petra Hasken aus Emsdetten meditierte, scherzte und lachte mit den Teilnehmenden des regionalen Symposiums.

Pfarrerin Dagmar Spelsberg führte die Teilnehmenden durch das dreitägige Symposium.

Superintendent Joachim Anicker ist sich sicher: Jeder möchte ganz sein.

Dr. Barbara Herrmann vom KulturForum Steinfurt begrüßte als Mitveranstalterin am Freitag die Teilnehmenden.

Dr. Mathias Heyng während seines Vortrags im Ludwigshaus.

Margaret und Peter Lincoln kommen eigentlich aus England, leben aber schon seit 35 Jahren in Deutschland und beschäftigen sich mit Spiritualität, die im ganzen Körper erlebt werden kann.

Zahlreiche Anregungen und Informationen erhielten die Teilnehmenden am vergangenen Wochenende in Burgsteinfurt.

Franz-Xaver Jans-Scheidegger aus der Schweiz half seinen Seminarteilnehmern, den Weg des Herzens zu erspüren, unter anderem mit dem Herzensgebet.

Pfarrerin Dagmar Spelsberg führte die Teilnehmenden durch das dreitägige Symposium.

„Wer möchte das nicht – ganz sein mit sich und seinem Leben?“, fragt Superintendent Joachim Anicker zum Auftakt des regionalen Symposiums „GanzSein mit Leib und Seele“. Vom 15. bis 17. März spürten rund 120 Interessierte auf Einladung des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.der-kirchenkreis.de) und seiner Partner zum zweiten Mal nach 2012 Fragen nach Entschleunigung, Lebenssinn und innerer Ruhe nach. Viele Menschen seien zerrissen, beobachtet der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises, zwischen Beruf, Familie und Freizeit, zwischen Wissenschaft und religiösem Glauben, Herz und Kopf. 

„Da gibt es mit Spiritualität und Glaube noch mehr in der Welt, dem ich nachspüren möchte“, meint Willi Fremann aus Metelen. Helene Schönhoff aus Gronau sucht in Burgsteinfurt nach ihrem seelischen Gleichgewicht. Und eine ältere Dame fahndet auch mit über 70 Jahren nach der eigenen, inneren Ruhe. In über 40 Workshops, Vorträgen und Mitmach-Aktionen finden die Teilnehmenden Fragen und Antworten auf diese gegenwärtige Zerrissenheit, den Druck und die Unruhe. Nach dem erfolgreichen Auftakt des Symposiums „Stille, Meditation, Gesundheit“ vor rund einem Jahr greift Pfarrerin Dagmar Spelsberg, Beauftragte für Spiritualität und geistliches Leben im Kirchenkreis, damit erneut eine Suchbewegung auf, die im Gegensatz steht zu gesellschaftlicher Verdichtung und beruflichem wie privatem Stress.

Mit „Via Cordis“-Gründer Franz-Xaver Jans-Scheidegger, den Leib-Seele-Trainern Pfarrer Dr. Peter Lincoln und Magret Lincoln sowie Dr. Matthias Heyng, Chefarzt des Marienhospitals Steinfurt, hat Spelsberg namhafte Referenten nach Burgsteinfurt gelotst. Anschaulich und erfrischend direkt definiert Chefarzt Heyng die Perspektive der Ganzheitlichkeit aus medizinischer Perspektive. Neben dem medizinisch-körperlichen Befund öffnet er die Sicht auf seelische Beschwerden und Störungen sowie auf familiäre und soziale Bedingungen – mitunter triftige Gründe für psychische Leiden.

In seinem Vortrag „Herzensruhe – Hesychia“ widmet sich der Schweizer Referent Franz-Xaver Jans-Scheidegger dem Finden des Ganzseins auf dem Wege des Herzens. Die bewusste Hinwendung zu Herzschlag und Atem führe zur eigenen Mitte. Der Mensch, so Jans-Scheidegger, stehe mit einem Bein im Geheimnis Gottes, mit dem anderen zwischen Raum und Zeit. Dieses zweite Bein wolle zur Geborgenheit nachziehen – was sich im Leben in Unruhe und Unausgeglichenheit widerspiegle. „Manchmal haben wir das Glück, dass beide Beine im göttlichen Geheimnis stehen“, so der Theologe und Psychotherapeut weiter. Das Herzensgebet, eine Abfolge ausgewählter Begriffe im Gebet gesprochen, könne ein Weg zur eigenen Mitte sein. „Wie der Glaube zum Körper findet“ fragen Margaret und Peter Lincoln aus dem niedersächsischen Wennigsen. „Wir sind ein Haus, ein Tempel mit mehreren Etagen“, erklärt Buchautor Peter Lincoln. Weil der Körper ein Tempel sei, sei er nach Paulus Worten ein Ort der Gottesbegegnung. Diese Gottesbegegnung in sich selbst erleben die Lincolns durch praktische Übungen verbunden mit christlichen Worten. Ganz praktisch fragt Initiatorin Spelsberg nach dem Spirituellen im Leben eines jeden Einzelnen. So schreiten fünf Freiwillige nach Stichworten der Theologin durch den Raum – zum ersten Rendevouz, zur Kündigung oder im Urlaub. Doch wie läuft es sich mit Gott oder Jesus Christus im Kopf? Ganz persönliche, eigenwillige Formen drücken sich hier aus.

Teilweise ergänzten sich die Thematiken der Seminare, teilweise stellten sie unterschiedliche Ansätze vor. In drei Workshop-Phasen vertieften die Teilnehmenden anschließend ihre Erfahrungen. Von Klangschalen über meditativen Tanz oder mystische Elemente in Christentum oder Islam bis zu Lachyoga reichten die Angebote. „Ich habe sehr viel geistlichen Input erfahren. Überhaupt diese Stille und Ruhe tun sehr gut!“, meint Heidi Schuh aus Billerbeck. „Die Vorträge sind sehr interessant und man trifft viele offene Leute. Überhaupt die ganze Begegnung hier ist toll“, sagt auch Helene Busche aus Borghorst. Mille Schlangen aus Altenberge antwortet auf die Frage, was sie vom Symposium mitnehmen werde: „So viel! Diese einfache, offene Atmosphäre, das Gefühl von Verbundensein, obwohl man sich nicht kennt.“ Ruprecht Türk aus Burgsteinfurt lässt dagegen die Anregungen, Kontakte und Einzelgespräche nachklingen: „Den großen Impuls kann ich jetzt noch nicht geben – das Wochenende wird nachwirken.“ Spätestens im März 2014 folgt dann die dritte Auflage des regionalen Symposiums. Dann unter der Überschrift „Unendliches Bewusstsein“.

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