Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Lisa Bürger in Ahaus ordiniert

Feierliche Beauftragung

Lisa Bürger, im Hintergrund Pfarrer Olaf Goos (l.) und Superintendentin Susanne Falcke (r.). Foto: E. Meisel-Kemper

Applaus für die frisch ordinierte Pfarrerin. Foto: E. Meisel-Kemper

Es waren bewegende Momente für die Gemeinde, die beteiligten Pfarrerinnen und Pfarrer, die Angehörigen von Pfarrerin Lisa-Maria Bürger und natürlich für Bürger selbst in der evangelischen Christuskirche in Ahaus. Es war die Ordinationsfeier von Bürger, die damit
offiziell zum Dienst an Wort und Sakrament durch Superintendentin Susanne Falcke beauftragt wurde.
Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt. Der Posaunenchor unter der Leitung von Josef Gebker begleitete den feierlichen Gottesdienst.

Einleitende Worte sprach Pfarrer Michael Bürger, der Vater der neuen Pfarrerin. Susanne Falcke zitierte in ihrer Ansprache aus dem Lied „Wann strahlst du?“ von Erobique und Jacques Palminger: „Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen“. Schulden möchte niemand haben, so Falcke. „Wir sind nicht auf die Welt gekommen, um nur Spaß zu haben. Wir haben Aufgaben. Sie zu suchen und zu finden, sie anzunehmen und auszufüllen. Genau das verleiht unserem Leben Tiefe und Sinn“.
„Im Stillsein und Vertrauen liegt eure ganze Kraft (Jesaja 30,15)“ lautete der Leitspruch, den sich Bürger für ihre Ordination ausgesucht hatte. Auch darauf ging Falcke ein: „Ich wünsche dir Kraft aus der Stille.“ Falcke verglich den Beruf einer Pfarrerin oder eines Pfarrers mit dem Status eines Freelancers, da jeder Tag anders verlaufe. Der ständige Kontakt mit den Menschen, ihren Sorgen und Ängsten, sei einerseits sehr schön, andererseits berge das die Gefahr, sich selbst als Mensch zu verlieren.
Als junge Mutter sei Bürger in Münster-Kinderhaus ins Vikariat gegangen, bevor sie nach Ahaus kam. „Wir sind sehr froh, dass du jetzt hier bist“, machte Falcke deutlich.

Der Ordination durch Falcke, unterstützt durch den Ahauser Pfarrer Olaf Goos, Presbyter:innen und Angehörige folgte ein minutenlanger Applaus der Gemeinde.
In ihrer anschließenden Predigt ging Bürger auf die Geschichte des verlorenen Sohnes ein mit einer ganz eigenen Interpretation, verknüpft mit ihrem Leitspruch: „Der verlorene Sohn fing an zu vertrauen, dem Vater, dem Leben, der Liebe. Es ist ein Gleichnis für Menschen, die nicht heil sein. Es ist eine Botschaft für eine gebrochene Welt, also für unsere Welt. In der Stille und im Vertrauen liegt die ganze Kraft.“
Im Anschluss wurde um eine Kollekte gebeten, die dem Verein „Herzkranke Kinder“ zukommt, ebenfalls auf Wunsch von Bürger.
Viele Gratulanten kamen nach dem Gottesdienst zu ihr, schenkten ihr Blumen und – wie Pfarrer Klaus Noack (Evangelische Gemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden) – ein „Relax-Kissen“. Danach lockten ein reichhaltiges Büfett im Dorothee-Sölle-Haus zum geselligen Ausklang und die Kinderanimation mit Ballonfiguren und Kinderschminken durch Lino und ihre Töchter.

Text: E. Meisel-Kemper