Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kreissynode äußert Sorge

Delegierte des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken beschäftigen sich mit Fall von Kirchenasyl in der Kirchengemeinde Ahaus.

Die Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken äußerte am Samstag, 12. November, während ihrer Herbsttagung in der Vechtehalle in Ochtrup-Langenhorst ihre Sorge, im Kreis Borken sei eine Empfehlung der nordrhein-westfälischen Härtefallkommission im Vorfeld einer drohenden Abschiebung nicht berücksichtigt worden. Ein Antrag der Evangelischen Christus-Kirchengemeinde Ahaus hatte den Anstoß zu dem Beschluss geben, für den die rund 100 Delegierten aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Diensten im westlichen Münsterland mit großer Mehrheit votierten. Im konkreten Fall setzt sich die Kirchengemeinde in Ahaus gemeinsam mit der Katholischen Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt mit einem Kirchenasyl für die fünfköpfige Roma-Familie Arifovic aus Serbien ein.

Im Wortlaut heißt es in dem Beschluss: „Die Synode sieht mit Sorge, dass eine Empfehlung der Härtefallkommission im Kreis Borken nicht bei der Erteilung von Aufenthaltstiteln berücksichtigt wurde, und bittet den Superintendenten, das Gespräch mit den politisch Verantwortlichen im Kreis Borken zu suchen.“ Der Ahauser Pfarrer Olaf Goos hatte den Delegierten in der Vechtehalle den konkreten Fall der serbischen Familie geschildert. „Die Familie hat sich seit ihrem Aufenthalt in Deutschland hervorragend integriert und bestreitet ihren Lebensunterhalt weitgehend selbst“, so der Theologe.

Die von Abschiebung bedrohte Familie habe gute soziale Kontakte und einen breiten Unterstützerkreis, der sich für den Verbleib der Familie engagiere, erläuterte Goos weiter. Zudem habe der Familienvater glaubhaft deutlich machen können, dass ihm im Falle einer Rückkehr nach Serbien Gefahr für Leib und Leben drohe. Die Härtefallkommission des Landes Nordrhein-Westfalen habe sich deshalb für ein Bleiberecht der Familie ausgesprochen. Die drohende Abschiebung der Familie nach Serbien halte das Ahauser Presbyterium, das Leitungsgremium der Kirchengemeinde, angesichts der Empfehlung der Härtefallkommission sowie einer noch laufenden Petition beim Landtag NRW für „unüblich und gleichermaßen unverständlich“.

Nach dem Willen der Kreissynodalen solle nun der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises, Superintendent Joachim Anicker, das Gespräch mit den politischen Verantwortlichen im Kreis Borken suchen

www.christuskirche-ahaus.de