Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kirchenvertreter und MdL Sonne im Austausch

Soziale Herausforderungen und politische Bildung waren Themen

v.l. Susanne Falcke, Dennis Sonne, Jörg Hagemann. Foto: Helmich.

Im März trafen sich Superintendentin Susanne Falcke (Evangelischer Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken) und Kreisdechant Jörg Hagemann (Katholische Kirche Kreis Coesfeld) mit dem Landtagsabgeordneten Dennis Sonne (Bündnis 90/Die Grünen). Bereits im November 2024 hatte ein Gespräch mit der Grüne Kreistagsfraktion stattgefunden, an dem Sonne aber krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte. Im Fokus des Gesprächs standen gesellschaftliche Herausforderungen, der Umgang mit politischem Extremismus sowie die Finanzierung sozialer Einrichtungen.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirchen

Falcke betonte, dass kirchliche Positionierungen gegen rechts zunehmend auf scharfen Gegenwind treffen: „Wenn wir uns klar positionieren, bekommen wir oft heftige Reaktionen.“ Falcke äußerte Zweifel, ob die Demonstrationen für Demokratie Anfang 2024 die gewünschte Wirkung erzielt haben: „Viele Neuwähler haben die AfD gewählt.“ Sonne hingegen verwies auf positive Signale bei der Juniorwahl. Er sprach sich dafür aus, unter anderem KZ-Gedenkstättenbesuche als festen Bestandteil des Schulunterrichts zu etablieren: „Das muss Lehrstoff sein.“

Digitale Medien und gesellschaftlicher Wandel

„Die Macht sozialer Medien ist enorm gewachsen“, stellte Hagemann fest. Sonne betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Bildung als Schlüsselkompetenz, um Fake News erkennen zu können. Er hält es außerdem für wichtig, dass Politiker nahbar sind und regelmäßig Schulen besuchen, um Begegnungen zu schaffen.

Finanzierung von Kitas und soziale Investitionen
Sonne stellte die Frage, ob die Sparmaßnahmen des Landesregierung im Sozialbereich nicht auch Fortschritte im Bereich Inklusion und Barrierefreiheit ausbremsen würden. Ob Kitas von dem geplanten Sondervermögen Infrastruktur der künftigen Bundesregierung profitieren würden, sei noch unklar.
Auch die Kirchen befänden sich in einer angespannten Haushaltslage, so Falcke: „Unsere Haushalte schrumpfen, während der Finanzierungsbedarf für Kitas wächst“. Hagemann ergänzte, dass die katholische Kirche 1.000 Kita-Plätze in der Stadt Coesfeld vorhalte, obwohl laut Bistumsberechnung nur 500 notwendig wären – für die restlichen Plätze übernehme die Stadt Coesfeld den Trägeranteil. Zudem sei eine energetische Sanierung vieler Gebäude dringend erforderlich.
Abschließend fragte Falcke Sonne, was ihn erde und Mut mache. Sonne antwortete: „Ich bin ein positiver Mensch. Musik, das aktuelle Wetter, meine Freundin, mein kleiner Kater, das erdet mich.“