Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Kirchengemeinde startet Spendenkampagne

Unter der Überschrift „Ruinee“ wirbt die Evangelische Kirchengemeinde in Coesfeld um Unterstützung für den Erhalt der Kirche am Markt.

Logo: Ev. Kirchengemeinde Coesfeld

„Diese schöne, geschichtlich bedeutende Kirche eine Ruine? Das konnten wir uns vom Presbyterium nicht vorstellen“, erinnert sich Rosemarie Niemeier zu Beginn des Gottesdienstes in Coesfeld an den Schrecken über das Ergebnis der landeskirchlichen Gebäudestrukturanalyse der Evangelischen Kirche am Markt.

Detaillierte Untersuchungen führten zu einer Kostenschätzung von wenigstens 3,5 Millionen Euro für die Sanierung der Kirche, wusste die Vorsitzende des Presbyteriums sowie des  unter Schirmherrschaft des Fürstenpaares zu Salm-Horstmar gegründeten Aufbauvereins zu berichten.Da ohne Hilfe von außen diese Herausforderung nicht bewältigt werden könne, hat die Gemeinde nun die Kampagne „Ruinee“ ins Leben gerufen, deren offiziellen Startschuss an diesem Sonntag im Gottesdienst Bürgermeister Heinz Öhmann als Schirmherr der Aktion gab. „Ein gutes Logo“, lobte er.

„Wir wollen keine Ruine in unserer Stadt.“ Die frühere Jesuitenkirche sei ein unersetzlicher Zeuge des bewegten Christentums in Coesfeld, betonte der Bürgermeister, die die „gute Stube“ des Ortes präge. Seine ganz persönlich Spende überreichte er Niemeier zum Auftakt in einem Umschlag, woraufhin diese sich mit einem Schirm mit Logo und Ruinee-Schriftzug für den Schirmherrn bedankte.

Mit Schriftzug und Logo versehen können nicht nur Schirme zum Unterstützen der Aktion erworben werden. Coesfelder Geschäftsleuten  bieten Kaffee und Schokolade, Weine oder Artikel rund ums Fahrrad mit dem neuen Spenden-Logo in ihren Läden an. Bilder werden damit versehen und auch Brot wird für den guten Zweck gebacken und mit einem Spendenaufschlag verkauft. Ansprechend waren die verschiedenen Angebote zum Start der Aktion auch in der Kirche aufgebaut worden und konnten am Sonntagnachmittag gleich gekauft werden. Weitere Geschäftsleute hätten bereits Interesse bekundet mitzumachen, freuten sich am Eröffnungssonntag die Initiatoren der Spendenaktion.

Aktuell sind mit Hilfe des Landeskirchenamtes Minimalmaßnahmen erarbeitet worden, die der Sicherheit der Kirche dienen und für die nächsten zehn Jahre gedacht seien. Selbst diese Maßnahmen kosten 1,1 Millionen Euro, für die Zuschüsse beim Bund und der Deutschen Denkmalpflege beantragt werden. Als erstes ist die Sanierung des Daches geplant, die bald als erster Bauabschnitt beginnen solle.

Das komplette Sanierungskonzept umfasst den gesamten baulichen Zustand der Kirche mit allen Fassaden, dem Dach, den Gewölben und übrigen Gebäudeteilen. Dazu erfolgten  Untersuchungen der Turmseite und der Hauptportalfassade durch Architekten und einem mit Kirchensanierungen vertrauten Steinmetz. Für den Erhalt der äußeren Gebäudestruktur der ehemaligen Jesuitenkirche soll nun mit Hilfe der Geschäftsleute die Bürgerschaft Coesfelds mit der Spendenaktion mit ins Boot genommen werden, die sich dabei für die Erhaltung des Stadtbildes mit einsetzten und zudem Leckeres oder Nützliches erwerben kann.

Text: Maritha Strothe


www.ruinee.de