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Kirchengemeinde prüft Zukunft von Friedenskirche in Altenberge

Einzug des Geo-Museums Zurholt eine Option

v.l.: Baukirchmeister Wilfried Löwen, Pfarrerin Janine Veit, Gemeindeberater Detlev Lachmann, Bürgermeister Karl Reinke. Foto: Gemeinde Altenberge

Seit zwei Jahren beschäftigte sich das Presbyterium der Evangelische Kirchengemeinde Nordwalde-Altenberge mit der Frage, welche Gebäude perspektivisch aufgegeben werden müssen. Jetzt zeichnet sich für die Friedenskirche Altenberge eine mögliche Doppelnutzung durch die politische Gemeinde Altenberge und die Kirchengemeinde ab.


In einem Gespräch mit Bürgermeister Karl Reinke, Baukirchmeister Wilfried Löwen, Pfarrerin Janine Veit und Gemeindeberater Detlev Lachmann wurde die Idee entwickelt, eine Mischnutzung zwischen kirchlichen und kulturellen Zwecken zu ermöglichen.


Dabei wurde auch darüber gesprochen, ob der Standort möglicherweise für das Geo-Museum Zurholt geeignet sein könnte. Der jetzige Standort des Museums im Gewerbegebiet am Rand der Ortschaft ist zum Teil bereits baufällig und mittelfristig nicht zu halten. Bürgermeister Reinke hatte dazu bereits den Vorstand des Museums eingeladen, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Kirchengemeinde die Möglichkeiten zu erörtern. Das Kirchengebäude könnte künftig ein prominenter Standort in der Ortsmitte für das Museum sein. In Kombination mit weiteren kulturell bedeutenden Einrichtungen in Altenberge böte sich die Chance, ein Alleinstellungsmerkmal in der Region zu schaffen.


Gleichzeitig könnte weiterhin kirchliches Leben am Ort stattfinden – in der Verbindung von musealer und sakraler Nutzung. Pfarrerin Janine Veit betonte: „Steine und Kirche passen gut zusammen. Im Neuen Testament spricht Jesus zu Petrus: Du bist der Fels, auf dem ich meine Kirche bauen will!“
Bis zur Umsetzung sind allerdings noch viele Schritte erforderlich. Neben einer inhaltlichen Konzeption und didaktischen Ausrichtung sind auch rechtliche Voraussetzungen zu klären.


Die Gründe dafür, dass sich die Kirchengemeinde überhaupt mit der Aufgabe von Gebäuden beschäftigen muss, sind finanzieller Natur. „Die Unterhaltung aller Gebäude ist auf Dauer nicht tragbar“, erläutert Wilfried Löwen, der als Baukirchmeister für die Gebäude der Kirchengemeinde verantwortlich ist. Wie in vielen evangelischen Gemeinden in Westfalen sind auch in Nordwalde-Altenberge die Folgen des demografischen Wandels und der Distanzierung der Menschen zur Kirche spürbar: der Mitgliederrückgang hat unmittelbaren Auswirkungen auf die Kirchensteuereinnahmen. Zudem sind Kirchengemeinden seit einigen Jahren verpflichtet, eine Substanzerhaltungsrücklage für ihre Gebäude zu bilden – also finanzielle Reserven für Instandhaltung und Sanierung. Diese Rückstellungen belasten die Haushalte zusätzlich, so Löwen.

Um über die Überlegungen ins Gespräch zu kommen, lädt die Kirchengemeinde zu einer Gemeindeversammlung am Mittwoch, 19. November, um 19 Uhr in der Friedenskirche Altenberge ein. Dort informieren Pfarrerin Janine Veit und die Mitglieder des Presbyteriums über den Stand der Planungen.