Kirchengemeinde Ahaus

Kirchenasyl erfolgreich beendet

Junge Iranerin darf in Deutschland bleiben

Pfarrer Olaf Goos, GemeindeSchwester Hilke Bramkamp, „Pari“ und Küsterin Irina Kronhardt.

Knapp vier Monate war "Pari" unser Gast im Dorothee-Sölle-Haus. Sie hat mit der Gemeinde gelebt, fleißig Deutsch gelernt und gelegentlich auch den Rasen gemäht. Nun kann sie in die Flüchtlingsunterkunft nach Münster zurückkehren und ihren Asylantrag in Deutschland stellen.

Gemeinsam mit ihrer Mutter ist die 22jährige Ende letzten Jahres über die Türkei nach Deutschland gekommen. Beide hatten in ihrer Heimat ein Visum für Italien beantragt, es jedoch nie genutzt. Die Mutter bekam ein Bleiberecht in Deutschland zuerkannt und wurde der Gemeinde Schöppingen zugewiesen. Die Tochter sollte nach Italien abgeschoben werden.

Aufmerksam gemacht durch das Netzwerk Asyl, hat unser Presbyterium im März beschlossen, die junge Frau ins Kirchenasyl aufzunehmen. Dabei hatte es vor allem die psychische Belastung vor Augen, die eine Trennung für Mutter und Tochter bedeutet hätte. Die zunehmend schwierige Situation für Flüchtlinge in Italien spielte bei seiner Entscheidung ebenfalls eine Rolle.

Unser Dossier wurde – wie inzwischen leider fast alle – vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zunächst abgelehnt. Die Ausländerbehörde drängte auf eine Überstellung nach Italien, bot zugleich jedoch ein Gespräch an. Ein medizinisches Gutachten dokumentierte schließlich, wie lebenswichtig Mutter und Tochter füreinander sind. Nun haben die Behörden eingelenkt. „Pari“ darf in Deutschland Asyl beantragen. Gott sei Dank!

Olaf Goos