Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Keine Atommüllverschiebung von Jülich nach Ahaus!

Evangelischer Kirchenkreis unterstützt Westcastor-Petition

 

Auf dem Foto sieht man Pfarrer Edgar Wehmeier und Superintendentin Susanne Falcke.

v.l. Pfarrer Edgar Wehmeier und Superintendentin Susanne Falcke. Foto: Knorr/Kirchenkreis

In diesem Jahr sollen 152 Castor-Fässer mit hochradioaktiv strahlenden Brennelementkugeln aus dem abgeschalteten Jülicher Versuchsreaktor nach Ahaus verlagert werden. In Ahaus hat sich Widerstand formiert und auch der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken und die Evangelische Christuskirchengemeinde Ahaus unterstützen den Protest.

Bereits im Februar hatte sich die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken einstimmig der Westcastor-Petition gegen den Transport von Atommüll von Jülich nach Ahaus angeschlossen. Grund für den geplanten Atommülltransport ist die abgelaufenen Lagerungsgenehmigung im Jülicher Zwischenlager, die nur bis 2013 Gültigkeit hatte. Doch auch für das Zwischenlager in Ahaus erlischt die Betriebsgenehmigung schon im Jahr 2036, in 12 Jahren also. „Für mich stellt sich daher die Frage der Sinnhaftigkeit dieses Transportes“, erklärt Superintendentin Susanne Falcke, die leitende Theologin des Kirchenkreises, „zumal jeder Transport mit einer Gefahr für Mensch und Umwelt einhergeht“.
Pfarrer Edgar Wehmeier, Vorsitzender des Ausschusses für gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenkreis, betont, dass die Evangelische Kirche sich den Menschen verbunden fühle, die sich angesichts des Atomtransports Sorgen machen. „Wo Atommüll gelagert und transportiert wird, besteht auch immer die Gefahr eines Unfalls, bei dem radioaktive Strahlung abgegeben werden. Wir stehen an der Seite der Ahauser Bürgerinnen und Bürger, aber auch der Polizeikräfte, die die Transporte begleiten müssen.“

Der Kirchenkreis unterstützt die Forderungen der Petition, das Material in Jülich zu belassen, statt es kurzfristig in Ahaus zwischenzulagern. Da noch nicht klar ist, ob die Kugelbrennelemente endlagerfähig sind, ist ein erneuter Transport zurück nach Jülich oder einen anderen Ort sehr wahrscheinlich. Die NRW-Landesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag für einen Lagerneubau in Jülich ausgesprochen. In der Petition wird die Landesregierung dazu aufgefordert, diese Absicht in die Tat umzusetzen.

Die Genehmigung für die Einlagerung der Brennelementkugeln aus Jülich liegt bereits vor, gegen die aber derzeit von der Stadt Ahaus geklagt wird. Eine Transportgenehmigung ist noch nicht erteilt, Testfahrten hat es aber schon gegeben.