Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Jubi in Nordwalde bald ein Zuhause auf Zeit für minderjährige Flüchtlinge

Synode des Evangelischen Kirchenkreises votiert für den Teilumbau der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde zu einer Jugendhilfeeinrichtung.

Jubi-Leiter Bernd Hillebrand (li.) und Superintendent Joachim Anicker freuen sich über das Votum der Kreissynode.

Schulleiter Helmut Kortekamp begrüßt in Coesfeld die Synodalen.

Mit großer Mehrheit bestärken die Vertreter der Evangelischen Kirche im Westmünsterland den Trägerverein der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde, zukünftig eine begrenzte Anzahl unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in dem Bildungshaus unterzubringen und pädagogisch zu begleiten. Während einer Sondersynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken am Donnerstag, 25. Februar, im Pictorius-Berufskolleg in Coesfeld sprachen sich die annähernd 100 Synodalvertreter aus den 20 Kirchengemeinden und Diensten des Kirchenkreises für einen Teilausbau des Bildungshauses zu einer Jugendhilfeeinrichtung aus.

„Als Evangelische Kirche sehen wir es als unsere selbstverständliche Pflicht im Rahmen unseres Auftrags an, nach unseren Möglichkeiten hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche in einer Notsituation zu unterstützen“, kommentiert Superintendent Joachim Anicker eine Anfrage des Kreisjugendamtes Steinfurt nach der Unterbringung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Nordwalde vom Herbst 2015. Das evangelische Bildungshaus soll damit in den kommenden Monaten in Teilen umgestaltet werden zu einer Einrichtung der Jugendhilfe – eine Voraussetzung für die Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Bernd Hillebrand, Leiter der Jubi, sieht die Aufnahme von bis zu 9 minderjährigen Flüchtlingen in der Einrichtung als möglich an.

„Zeitgleich führen wir unsere Bildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Nordwalde in gewohnter Weise fort“, erklärt der Diplom-Pädagoge. Eine Arbeit mit jungen Flüchtlingen aus anderen Kulturkreisen passe gut zu der bisherigen inklusiven und integrativen Ausrichtung der Jugendbildungsstätte. Auf die Frage nach der langfristigen Zukunft der Jubi erklärt Hillebrand: „Bis zur Sommersynode des Kirchenkreises (11.6.) soll ein Konzept vorliegen, den wirtschaftlichen Tagungsbetrieb und die pädagogische Arbeit in der Jubi über 2020 hinaus, womöglich in Kombination mit einem Inklusionshotel, fortzuführen.“ In der Jugendbildungsstätte fanden seit Herbst vergangenen Jahres bereits rund ein Dutzend erwachsene Flüchtlinge und ihre Familien in Kooperation mit der Gemeinde Nordwalde eine Unterkunft auf Zeit.

Beschluss über eine gemeinsame kreiskirchliche Verwaltung zum Jahresende

Erneut bekräftigt haben die Synodalen in Coesfeld das Vorhaben, die bisher eigenständigen kreiskirchlichen Verwaltungen der Kirchenkreise Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken an einem neuen, gemeinsamen Standort zusammen zu führen. Die drei Kirchenkreise im Münsterland bleiben dabei als Körperschaften selbst¬ständig bestehen. „Eine endgültige Entscheidung erwarte ich in allen drei Kirchenkreisen bis zum Jahresende“, erklärt Superintendent Anicker. Von dem Zusammengehen der kreiskirchlichen Verwaltungen mit ihren 65 Mitarbeitenden an den Standorten Lengerich, Münster und Steinfurt erhoffen sich die Kirchenkreise Synergieeffekte und Kostenvorteile.

Mit Blick auf langfristig rückläufige Kirchensteuermittel diskutierten die Delegierten in Coesfeld außerdem die zukünftigen Arbeitsfelder des Kirchenkreises. Eine Entscheidung über die inhaltliche Ausrichtung der kreiskirchlichen Arbeitsfelder ist bis Jahresende 2016 geplant.

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