Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Im Zeichen der Inklusion

Sommersynode beschließt die Prüfung einer Kooperation zwischen Jugendbildungsstätte und Inklusionshotel

Betreiber Martin Bünk stellte die Idee der Inklusionshotels vor

Die Synodalen votierten mit großer Mehrheit für den vorgeschlagenen Prüfauftrag

Hoffen auf erfolgreiche Zusammenarbeit in der Konzeptentwicklung: Ulf Schlien und Bernd Hillebrand zusammen mit Investor Michael Kirchner

Mit großer Mehrheit sprach sich die Synode des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken am 20.6. 2015 für einen Prüfauftrag aus, der das Zusammengehen der Evangelischen Jugendbildungsstätte Nordwalde (kurz: Jubi) mit einem Inklusionshotelbetrieb anvisiert. Dies wurde der Synode vom KSV als Beschlussvorschlag vorgelegt. „Wir sehen Synergien und Perspektiven im Zusammengehen beider Einrichtungen, vor allem unter der Überschrift „Inklusion“, einem Markenzeichen unserer bestehenden Jugendbildungsstätte“, so der stellvertretende Superintendent Ulf Schlien auf der Synodaltagung. Als profilierte Bildungseinrichtung des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken hat die Jubi gerade in diesem Bereich Leuchtturmcharakter weit über das Westmünsterland hinaus.
Guter Rat war teuer, als sich in den letzten Jahren zeigte, dass die negativen wirtschaftlichen Prognosen im Kirchenkreis angesichts des demografischen Wandels die bisherige Struktur der kreiskirchlichen Dienste – und damit auch die Zukunft der Jubi - in Frage stellen. Ende vergangenen Jahres konnte daraufhin mit dem Pädagogen Bernd Hillebrand ein neuer kommissarischer Leiter der Bildungsstätte gewonnen werden, der während seiner Amtszeit bis vorerst Ende 2016 mit einem Prüfauftrag  betraut worden ist, um wegweisende Entscheidungen auf eine noch breitere Informationsbasis zu stellen. Die Kooperation des Kirchenkreises mit weiteren Trägern ist dabei ein konkreter Teil des Prüfauftrags. Eine ebenso vielversprechende wie zukunftsweisende Vision, die auch von politischer Seite in Nordwalde unterstützt wird, zeichnet sich nun in der Nutzung eines Gebäudeteils als Inklusionshotel durch einen externen Betreiber ab. 
Inklusionshotels zeichnen sich durch eine barrierefreie Bauweise aus, die es auch Gästen mit verschiedenen Handicaps leicht macht, sich in den Räumen zu bewegen. Außerdem finden dort Menschen mit Behinderungen Arbeit, z.B. als Hotelpersonal. 
Die Option „Inklusionshotel plus“ sieht die Nutzung eines Gebäudeteils als inklusiven Hotelbetrieb vor, während der Tagungsstättenbetrieb und die Bildungsarbeit in einem anderen Teil unter der Regie des Kirchenkreises weitergeführt würden. Durch gemeinsames Management, einen gemeinsamen Küchenbetrieb und Tagungsangebote im Bereich der Erwachsenenbildung kämen Synergie-Effekte zum Tragen. Architekt Michael Kirchner und Martin Bünk von der Betreibergesellschaft Inklusionshotels stellten das von ihnen erarbeitete Konzept auf der Sommersynode in Borken vor. In der anschließenden Diskussion und Abstimmung über den Prüfauftrag gab es die klare Vorgabe, bis zum Frühjahr 2016 die eruierten Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten offenzulegen und während des Prüfprozesses denkbare Alternativen nicht aus dem Blick zu verlieren.