Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Ich bin Familienpate, weil …“

Diakonisches Werk wirbt mit neuer Postkarten-Aktion um Ehrenamtliche – Familienpaten in der Region Steinfurt begleiten Kinder und ihre Eltern.

Familienpatin Roswita Neuhaus sucht nach weiteren Ehrenamtlichen (Foto: Daniel Cord).

Der Borghorster Michael Siefke wirbt auf einer Postkarte um Mithelfer (Foto: Daniel Cord).

Lebensfreunde, Vertrauen, Anerkennung: Für Roswita Neuhaus und Michael Siefke aus Steinfurt bietet das Ehrenamtsprojekt „Familienpaten“ viele gute Seiten. In ihrer Freizeit begleiten Neuhaus und Siefke seit Jahren bereits Kinder und ihre Eltern ein Mal in der Woche als „guter Engel“. Mit einer neuen Postkarten-Aktion wirbt das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.dw-st.de) jetzt gemeinsam mit den freiwilligen Paten um ehrenamtliche Mitstreiter. „Unsere Familienpaten verfügen über Erfahrung im Leben, können mitunter auch praktische Lebenshilfe und Alltagsunterstützung in den Familien anbieten“, so Projektkoordinatorin Elke Gaußelmann. „In der Region um Steinfurt bräuchten wir noch mehr Menschen, die sich ganz praktisch einbringen für andere“, so die Diplom-Psychologin.

„Ich bin Familienpatin, weil ich denke, dass wir uns umeinander kümmern sollten“, meint Roswita Neuhaus. „Indem ich einmal in der Woche zu der Familie gehe, gebe ich viel Freude und erhalte im Gegenzug Liebe zurück“. So steht es auf der neuen Postkarte mit dem Konterfei der Steinfurterin. Als Patin gestaltet sie einmal in der Woche den Nachmittag für ihren Schützling. Auf diese Weise erfahren Mutter oder Vater eine Auszeit. Das vermeidet Überforderung beispielsweise durch eine Krankheit oder durch eine besondere berufliche Anstrengung. „Die Entlastung der Eltern geschieht durch die Unterstützung der Kinder“, erklärt Projektkoordinatorin Gaußelmann. „Die Kinder haben dann mal jemanden ganz für sich, während die Eltern anderes klären oder einfach zur Ruhe kommen können“. Auf diese Weise helfen die Paten den Familien in Krisenzeiten.
Den Paten wiederum steht die Diplom-Psychologin vom Diakonischen Werk zur Seite. Für die Ehrenamtlichen ist sie Koordinatorin, Mentorin und Fachkraft. Sie entscheidet über den konkreten Einsatz ihrer Familienpaten. Schließlich gehen Paten und Familien oft eine längere, tragfähige Beziehung ein, auf die sich bauen lassen sollte. Für immer ist aber auch das Projekt der Familienpaten nicht gedacht. Vielmehr ist Gaußelmann auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich und ihre Erfahrungen mittelfristig, über einige Monate bis zu zwei Jahren für andere einbringen möchten. 

Auch Michael Siefke ist sich sicher: „Die Zeit mit meinem Patenkind und seiner Familie bereitet mir enorm viel Freude“. Anfangs habe der 58-jährige Borghorster nach einer ehrenamtlichen Aufgabe neben dem eigenen Alltag gesucht. Bei den Familienpaten wurde der fündig: „Ich bin sicherlich kein Opa-Ersatz. Vielmehr begleite ich als großer Freund die Entwicklung meines Patenkindes und erfreue mich an jedem seiner neuen Schritte. Auf diese Weise kann ich meine Erfahrungen sinnvoll weitergeben“. Die Unterstützung im Alltag fällt dabei unterschiedlich aus: Von Hausaufgabenhilfe über Sport bis zum Vorlesen. Hier können sich die Familienpaten mit ihren Stärken einbringen. Damit profitieren beide Seiten, meint Gaußelmann. „Der Junge, den ich betreue, braucht jemanden, der was mit ihm unternimmt und Dinge mit ihm bespricht“, erzählt Siefke. Als Pate ist der Borghorster bis heute eine Ausnahme. Doch freut sich Gaußelmann über freiwillige Männer wie Frauen, die ehrenamtlich ein paar Stunden in der Woche praktische Hilfestellungen geben. „Nicht alle Familien brauchen gleich das Jugendamt, trotzdem ist die Unterstützung und Stärkung der Eltern wichtig“, weiß die Koordinatorin. Interessierte können sich wenden an Elke Gaußelmann unter Telefon 02551-1314 oder per Email an gausselmann(at)dw-st.de. 

Weitere Informationen unter www.dw-st.de.