Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Hoffnungsrucksäcke als Willkommenszeichen

Prädikant Alexander Becker organisiert für das Hilfswerk Samaritan’s Purse die Soforthilfe für Geflüchtete aus der Ukraine

 

Die ersten 500 Hoffnungsrucksäcke (von insgesamt 2.500) wurden von Kindern und Jugendlichen der Lukas-Gemeinde Berlin gepackt. Foto: Samaritan’s Purse.

Alexander Becker, Prädikant in der Evangelischen Kirchengemeinde Borghorst-Horstmar sowie Mitglied im Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, koordinierte im Auftrag seines Arbeitgebers Samaritan’s Purse die Soforthilfe für Geflüchtete aus der Ukraine im deutschsprachigen Raum. Ein Teil der Soforthilfe sind „Hoffnungsrucksäcke“.

Was genau verbirgt sich hinter der Aktion „Hoffnungsrucksäcke?“
Becker: Mit dem Hoffnungsrucksack möchten wir Kirchengemeinden ein Instrument zur Verfügung stellen, mit dem sie Geflüchtete begrüßen und ihnen ohne Sprachbarrieren zeigen können, dass sie willkommen sind.
In den Rucksäcken sind neben nützlichen Dingen wie Thermosflasche, Decke, Handtuch, Hygienebedarf auch ein Kuscheltier für Kinder, Schokolade und ein Neues Testament auf Ukrainisch. Nach den Erfahrungen der letzten Wochen sollen die Menschen die Sicherheit haben, dass wir, als Christen, zusammenstehen und füreinander da sind.

Die Verteilung der Rucksäcke erfolgt ab dem 21. März. Wie viele Hoffnungsrucksäcke wurden bisher bestellt?
Becker: Die Rucksäcke werden in Berlin von Freiwilligen gepackt und dann Gemeinden im gesamten deutschsprachigen Raum zur Verfügung gestellt. Wir planen in der ersten Auflage mit 2.500 Rucksäcken, die in den nächsten Wochen verteilt werden. Wenn wir über Anfragen und Rückmeldungen aus Gemeinden einen deutlich höheren Bedarf erkennen, stehen wir bereit für weitere Auflagen.

Die Aktion „Hoffnungsrucksäcke“ ist nicht die einzige Aktion im Rahmen der Ukraine-Hilfe ihres Arbeitgebers, dem überkonfessionellen Hilfswerk Samaritan’s Purse. In welchen Bereichen ist die Organisation noch aktiv?
Becker: International ist ein Einsatz der Katastrophenhilfe angelaufen. Dazu gehört, dass Samaritan’s Purse ein (Zelt-)Notfallkrankenhaus in der Ukraine aufgebaut und mit medizinischem Personal ausgestattet hat, das bis zu 100 Patienten täglich behandeln kann. Weitere Gesundheitseinrichtungen, Lebensmittelversorgung von Flüchtenden und Krankenstationen in der Grenzregion gehören ebenfalls zu dem professionellen, internationalen Einsatz.
Im Bereich von ehrenamtlichem Engagement kann Samaritan’s Purse auf das Netzwerk von mehr als 3.000 Kirchengemeinden in der Ukraine und den angrenzenden Ländern zurückgreifen, die als Partner bei der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ mitmachen. Viele dieser Gemeinden stehen Flüchtenden als erste Anlaufstellen entlang der Flüchtlingsrouten mit Platz, Hygienebedarf und Lebensmitteln zur Verfügung.

Viele Menschen fühlen sich angesichts des Krieges in der Ukraine hilflos. Was kann jeder Einzelne tun, um zu helfen?
Becker: Die Menschen, die in diesen Tagen in deutschen Städten ankommen, haben in den letzten Wochen Schreckliches erlebt und sind getrieben von der Angst um ihre Angehörigen und alles, was ihr Leben bisher ausgemacht hat. Ihnen hier bei uns zu zeigen, dass wir füreinander da sind, vieles möglich machen und Angst miteinander aushalten können, ist für die Menschen unglaublich wichtig.
Darüber hinaus bleibt natürlich die Hilfe vor Ort und entlang der Flüchtlingsrouten entscheidend. In dieser Phase sollten das aber tatsächlich professionelle Organisationen wie Samaritan’s Purse und all die anderen Hilfsorganisationen weiterführen. Damit die wichtigen Einsätze fortgesetzt werden können, sind wir natürlich ganz praktisch auf finanzielle Unterstützung durch Spenden angewiesen.