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Gronauer Prädikant eingeführt

In Gronau führt Superintendent Joachim Anicker Dr. Dieter Schwarze in das Amt des Prädikanten ein.

Foto: Elvira Meisel-Kemper

Es war ein stimmungsvoller, festlicher Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche in Gronau: Am Pfingstsonntag führte jetzt Superintendent Joachim Anicker gemeinsam mit der Gronauer Kirchengemeinde Dr. Dieter Schwarze in das Amt des Prädikanten ein.

Der Gronauer Gospelchor „Soulful Swinging Singers“ ließ es sich aus gutem Grund nicht nehmen, den Gottesdienst mit ihren Liedern zu bereichern. Schwarze ist zurzeit die einzige männliche Stimme des Chores, die aus diesem Anlass ohne ihn auskommen musste.

Pfarrerin Susanne Nickel und Pfarrer Uwe Riese leiteten die Festgemeinde durch den Gottesdienst. Superintendent Joachim Anicker verwies vor der Einführung auf den „evangelischen Gedanken des Priestertums“: „Jeder kann Mittler des Glaubens sein. Neben den hauptamtlichen Pfarrern werden bei uns ehrenamtlich tätige Prädikanten ausgebildet, um Gottes Wort auszulegen. Der Prädikantendienst ersetzt nicht den Pfarrer, sondern ergänzt ihn.“

Ganz persönlich wandte sich Anicker an Schwarze mit einem Fragesatz, der schuld daran sei, dass er heute als Prädikant eingeführt werde: „Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?“. Schwarze habe als Presbyter Menschen getroffen, die ihm die Bibel erklärten. Als Lehrer für Chemie und Physik engagiere er sich für die Jugend. Deshalb sehe er die Bibel mit den Augen des Naturwissenschaftlers. „Heute fühlst Du Dich äußerlich berufen, weil Du Dich innerlich berufen fühlst. Kraft erhält der Glaube, wenn er das Schwere nicht ausschließt“, so Anicker.

Nickel, Riese, Prädikant Gerd Ludewig, Anicker und Presbyter der Gemeinde führten Schwarze mit Segenswünschen ein. Schwarzes erste Predigt nach der Einführung begann mit der Erzählung eines Häftlings, der wegen Verstoßes des Betäubungsmittelgesetzes 18 Monate im Gefängnis saß. Schwarze hatte ihn dort besucht. Der Häftling träumte davon, nach der Haft Familie, Gut und Geld zu besitzen für ein gutes Leben. Sein Fehler sei, dass er nur an sich denke und nicht an andere. „Menschen gehen rücksichtslos miteinander um. Jeder denkt nur an sich. Ein Leben aus der Liebe – das ist artgerechte Haltung des Menschen“, predigte Schwarze.

In der anschließenden Feier im Walter-Thiemann-Haus nahm Schwarze zahlreiche Glückwünsche von Freunden, der Familie, Schülern, Wegbegleitern aus Studienzeiten entgegen. Besonders bedankte er sich bei seinen Stiefsöhnen, die den Festgottesdienst musikalisch begleitet hatten und bei seiner Frau, die seine Ausbildung und seinen Weg zum Prädikanten mitgetragen habe.

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