Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Ferienfreizeit mit langer Tradition

Das Ev. Zeltlager Reken liegt gleich nebenan - beliebt ist es trotzdem oder deshalb

Foto: Thomas Hacker

Für die Evangelische Kirchengemeinde Reken gehört es längst zur Tradition, nur für 67 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren war das Zeltlager 2015 auf dem Sportplatz Gevelsberg wieder eine ganz neue Erfahrung.

„Ferien im Zeltlager und doch fast zu Hause“ - damit lockt das evangelische Zeltlager seit Jahrzehnten. Zeltlager-Organisator Udo Glück sieht darin einen Vorteil für die Jüngeren: „Hier haben die Kinder das Gefühl, dass Mama und Papa ganz nah sind. Durch diese Nähe ist es zum Abnabeln einfach ideal.“

Das Gemeinschaftsgefühl hatte auch in diesem Jahr zu Ferienbeginn rund um den Gevelsberg einen hohen Stellenwert. Konfessionen und Religionszugehörigkeit waren dabei zweitrangig. So waren neben vielen katholisch getauften sogar muslimische Kinder dabei. Nach dem anfänglichen Kennenlernen gehörten evangelische Kirchenlieder genauso zum Alltag am Lagerfeuer wie das gemeinsame Frühstück der Kinder im Gemeindehaus „Arche“ und der Abschlussgottesdienst zusammen mit den Eltern nach der gemeinsamen Woche. Darin ging Pfarrer Dr. Dirk Fleischer auf das Thema Freundschaft ein, welche in den Tagen zuvor in allen Ecken des Lagers aufblühte.

Bei der diesjährigen Auflage der „Evangelischen Ferienfreizeit“, deren Fahne gut sichtbar über dem Geschehen flatterte, erlebte Udo Glück viel Kraftspendendes: „Die Kinder haben untereinander so viel Rücksicht gezeigt, das hatte ich zuvor so noch nicht gesehen. Es herrschte unter ihnen ein sehr starker Zusammenhalt.“

Gewiss, die sieben Tage waren auch am Gevelsberg „vom Wetter stark bestimmt“, wie Pfarrer Fleischer schmunzelnd auf die große Hitze anspielte. Doch so ging es eben feuchtfröhlicher als sonst zu. Dafür sorgte auch die Rekener Feuerwehr, die zur großen Freude einen Schaumteppich auf den Sportplatz zauberte.

Als sich das Zeltlager dem Ende zuneigte, gab es sie, die von Pfarrer Fleischer thematisierten vielen neuen Freundschaften. Nebenbei blieb die Zahl der Kinder, die doch ein wenig Angst bekamen und bei ihren Eltern übernachteten, verschwindend gering – und schon am nächsten Morgen saßen sie, von ihren Eltern gebracht, gemeinsam mit den anderen am Frühstückstisch in der „Arche“.

Für Pfarrer Fleischer sind die Zeltlager-Tage so ganz nebenbei ein Blick in frühere Zeiten. So erkannte er auch in diesem Jahr in den Gesichtszügen der Erwachsenen häufig Vertrautes. „Ich konnte sogar schon Eltern begrüßen, die hier früher selbst als Kind das Lager besuchten.“

Thomas Hacker