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Europäer setzen Zeichen in der Jubi

Angesichts des Krieges in der Ukraine, im Irak und in Syrien oder im Nahen Osten setzten jetzt 74 junge Menschen mit und ohne Behinderung ein Zeichen für ein Miteinander über Landes- und Sprachgrenzen hinweg.

Foto: Theresa Gerks

Angesichts des Krieges in der Ukraine, im Irak und in Syrien oder im Nahen Osten setzten jetzt 74 junge Menschen mit und ohne Behinderung ein Zeichen für ein Miteinander über Landes- und Sprachgrenzen hinweg. Beim EuroContact in der Evangelischen Jugendbildungsstätte in Nordwalde kommen schließlich jedes Jahr Menschen mit und ohne Behinderung aus ganz Europa zusammen und verleben zwölf märchenhafte Tage. Gemeinsam und doch individuell, friedvoll und fröhlich, gemütlich und actionreich und vor allem – ohne Barrieren.

Selbst die unterschiedlichen Muttersprachen der Teilnehmenden stören nicht bei der Kommunikation. „Das ist wohl eines der erstaunlichsten Phänomene des EuroContacts“, so Svenja Jaster vom Leitungsteam. Gemeinsam mit Tom Rieder, Linda Koepsell, Joana Heerwagen und Markus Spilles bildet sie den Rahmen für den interkulturellen Austausch auf inklusiver Basis. Insgesamt 15 Studierende, vor allem der Universität zu Köln mit Schwerpunkt Sonderpädagogik, greifen dem Team dabei unter die Arme. „Es ist eine märchenhafte Stimmung mit ganz, ganz vielen einzigartigen Momenten“, so Linda Koepsell. Das Prinzip des Events ist einfach und strukturiert, gleichzeitig voller individueller Entfaltungsmöglichkeiten – Hauptsache, die Teilnehmenden fühlen sich wohl.

Das Motto lautete in diesem Jahr: „JuBidubidu – und wann kommst du?“ Am Tag der Anreise wählen alle ein Bildungsseminar und eine Community, Com genannt, die sich jeweils mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten beschäftigen. In den Coms stehen vor allem Freizeit und Gemeinsamkeit im Vordergrund. Jede Gruppe bereitet ein paar spaßige Stunden vor und überrascht die anderen Coms mit Stationen und Gruppenaktionen – zum Beispiel sorgten die Com-Mitglieder von „Enjoy the good things“ für Quark-Gurken-Masken, Schokofrüchte am Spieß und die passende Lass-die-Seele-baumeln-Stimmung. In den Seminaren herrscht ein Mix aus Kreativität, Praxis und Gedankenaustausch: Eine Gruppe experimentiert originell rund um den Luftballon, die Teilnehmenden von „Into the new“ probieren sich selbst und ihre Grenzen aus, ziehen beispielsweise im Team ein Auto. Abends gibt es offene Angebote wie Sushi, Karate, Angeln, Chill-Out oder Kino. Sogar ein Kletterparcours in den Bäumen wurde aufgebaut und Rollstuhlfahrer in die Kronen gehoben. „Barrieren spielen bei all diesen Aktionen überhaupt keine Rolle“, betont Svenja Jaster.

Die 74 Teilnehmenden kommen aus Ungarn, der Ukraine, Belarus, Luxemburg, Polen und Deutschland. Mit Deutsch und Englisch, Händen und Füßen, und Übersetzungshilfen innerhalb der Teilnehmenden spannt sich das kommunikative Netzwerk. Zwischen 16 und 26 Jahre sind die jungen Erwachsenen alt, teils werden sie von ihren Eltern begleitet.

Text und Foto: Theresa Gerks

www.jubi-nordwalde.de