Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Es geht nur gemeinsam

Kirchengemeinden im Raum Borken stehen vor weitreichenden Veränderungen

Pfarrer Matthias Mikoteit, Pfarrerin Barbara Werschkull (beide Gemen), Presbyteriumsvorsitzende Christine Maiwald-Nickoleit (Rhede), Presbyter Hartmut Wiggers (Gescher-Reken), Pfarrer Ralf Große (Borken), Pfarrer Rüdiger Jung und Presbyterin Heike Ebbert-Brüggemann (beide Gescher-Reken)

Die Zeichen stehen auf Veränderung: Die Evangelischen Kirchengemeinden Gescher-Reken, Borken, Gemen und Rhede wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus Mitgliedern der vier Kirchengemeinden, arbeitet seit zwei Jahren an einem Konzept für eine verbindliche Kooperation im Pfarrdienst für den gesamten Raum Borken. Auf einer Nachbarschaftsversammlung wurden die Gemeindeglieder nun über den Stand der Beratungen informiert.

Vor allem personelle Veränderungen zwingen die Kirchengemeinden zum Handeln. Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden 2016 von Pfarrer Dr. Dirk Fleischer ist die Pfarrstelle in Gescher-Reken vakant, seit dem unerwarteten Tod von Pfarrer Michael Bruch ist die Kirchengemeinde Rhede ohne festen Gemeindepfarrer. Dr. Markus Totzeck, der bis Herbst seinen Probedienst in der Region leistet, konnte die Vakanzen zwischenzeitlich auffangen; sein Dienst ist aber nicht als Dauerlösung möglich.

Vier Pfarrpersonen sind in den vier Gemeinden derzeit tätig: Barbara Werschkull und Dr. Matthias Mikoteit in Gemen, Ralf Groß in Borken und Rüdiger Jung in Gescher-Reken. Bei einer Gesamtgemeindegliederzahl von unter 15.000 wäre eine fünfte Pfarrstelle zurzeit mit viel Anstrengung noch finanzierbar, angesichts sinkender Gemeindegliederzahlen und abnehmender Finanzmittel jedoch keine zukunftsfähige Lösung.

Eine mögliche Lösung skizzierten die Mitglieder der Steuerungsgruppe: ein gemeinsamer „Topf“ aus dem die Pfarrstellen bezahlt werden, Zusammenarbeit im Team, regelmäßiger Kanzeltausch, verbindliche Vertretungsregelungen, flexible Gottesdienstzeiten, ein gemeinsames Gemeindebüro. „Es gibt aber noch kein fertiges Rezept“, betonte Groß. Presbyterin Christine Maiwald-Nickoleit aus Rhede machte deutlich: „Wir sehen auch Chancen in diesem Prozess.“ Alle seien bereit, enger zusammenzuarbeiten und gute Lösungen für die Menschen in den Gemeinden zu finden.
Hierfür bleibt der Gruppe freilich nicht mehr viel Zeit: bis Herbst 2019 sollen verbindlichen Lösungen verabredet sein. Dieser Abend diente dazu, die Gemeinden mit auf den Weg der Veränderung zu nehmen und konstruktive Rückfragen für gute Lösungen einbeziehen zu können.