Notfallseelsorger helfen in Extremsituationen. Sie stehen Menschen nach schweren Unfällen zur Seite, helfen eine plötzliche Todesnachricht zu verkraften und sind Gesprächspartner in vielen anderen Krisenlagen. Vor Ort wird die „erste Hilfe für die Seele“ weitestgehend ehrenamtlich und unentgeltlich geleistet. Umso größer war die Freude, als die Notfallseelsorge-Beauftragten im Evangelischen Kirchenkreis und im Dekanat Steinfurt jetzt eine Spende in Höhe von 1620,60 Euro entgegennehmen konnten, die bei der Kollekte des ökumenischen Neujahrsempfangs in Rheine im Januar zusammen gekommen war.
„Wir haben uns ebenso spontan wie einmütig auf diesen Kollektenzweck geeinigt“, so André Ost, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Tecklenburg. Das passte sehr gut zum Neujahrsempfang unter dem Motto "Gemeinsam unterwegs", denn die Notfallseelsorge ist im Münsterland eine ökumenisch verantwortete Aufgabe der beiden großen Kirchen mit zahlreichen Ehrenamtlichen. Allein im Kreis Steinfurt sind an die vierzig aktive Mitarbeitende im Einsatz.
„Das System hat sich sehr bewährt“, meinen Pfarrer Andreas Finke und Pfarrer Holger Erdmann als evangelische Ansprechpartner in der Region, ihr katholischer Kollege Diakon Peter Siefen vom Kreisdekanat Steinfurt und Pfarrerin Alexandra Hippchen, die von evangelischer Seite als hauptamtliche Koordinatorin für die Notfallseelsorge im gesamten westlichen Münsterland zuständig ist.
Sie hoben im Gespräch das große Engagement der ehrenamtlichen Kräfte positiv hervor. „Die Ehrenamtlichkeit funktioniert sehr gut, allerdings müssen die Mitarbeitenden, die aus ganz verschiedenen Berufsgruppen stammen, selbstverständlich durch gezielte Qualifizierung auf ihre Tätigkeit vorbereitet und durch Fortbildung und Supervision begleitet werden“, so Hippchen.
Einmal im Jahr wird ein Grundlagenkurs angeboten, der Interessierte für die Arbeit der ökumenischen Notfallseelsorge ausbildet. Durch Fortbildungen, regelmäßige Fallbesprechungen und Supervision werden die Ehrenamtlichen in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe weiter begleitet. So fließe das Spendengeld vom Neujahrsempfang vor allem in Ausbildung und Einsatzmaterialien für die Ehrenamtlichen. „Das ist wichtig für uns“, so die Verantwortlichen, „denn Spenden und Kollekten sind unsere einzige Einnahmequelle.“
■ SPENDENKONTO
Verein Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt
IBAN DE71 3506 0190 2100 3820 19
bei der KD-Bank eG
Verwendungszweck: Notfallseelsorge