„Hinterm Horizont immer weiter, zusammen sind wir stark! Das mit uns ging so tief rein, das kann nie zu Ende sein. So was Großes geht nicht einfach so vorbei!“ – Mit Worten des Gronauer Musikers Udo Lindenberg verabschiedete der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken in Steinfurt-Borghorst am Freitag, 9. Dezember, Angelika Starke aus dem Amt der Verwaltungsleitung. Zahlreiche Mitarbeitende, Kooperationspartner und Weggefährten dankten der 60-Jährigen für über 42 Jahre des kirchlichen Verwaltungsdienstes auf allen Ebenen der Evangelischen Kirche. An der Bohlenstiege in Steinfurt blickt die Münsteranerin auf 15 Jahre an der Spitze der kreiskirchlichen Verwaltung zurück. Auf eigenen Wunsch scheidet die Diplom-Verwaltungswirtin am Jahresende aus dem Dienst des Evangelischen Kirchenkreises aus.
In der voll besetzten Evangelischen Auferstehungskirche würdigten zahlreiche Festgäste das Wirken der gebürtigen Steinfurterin innerhalb der Evangelischen Kirche, darunter das Leitungsgremium des Evangelischen Kirchenkreises, Vertreter der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Perthes-Stiftung und des Diakonischen Werks sowie Weggefährten aus den Kirchengemeinden und Mitarbeitende der kreiskirchlichen Verwaltung. Während eines Festgottesdienstes entband Superintendent Joachim Anicker die Verwaltungsexpertin von ihren Dienstpflichten. „Wir konnten Ihnen all die Jahre blind vertrauen und haben es gerne getan“, würdigte der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises die Arbeit seiner langjährigen Verwaltungsleiterin. „Eine kreiskirchliche Verwaltung ohne Angelika Starke ist für uns kaum vorstellbar“, so Anicker weiter.
Dem Dank des Superintendenten schlossen sich zahlreiche Grußworte und Dankesgaben an. Ein besonderes, musikalisches Geschenk überreichten die Vertreter des Trägerverbunds der Kindertagesstätten im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Für ihre langjährige Finanz-Geschäftsführerin stimmten die Kita-Leiterinnen um Geschäftsführerin Claudia Brinkmöller ein Ständchen an und überreichten der Münsteranerin einen bunten „Schutz- und Wunschhut“. Schließlich hänge Starke nun ihre beruflichen Hüte an den Nagel.
Anerkennung für die geleistete Arbeit drückte auch Arne Kupke, juristischer Vizepräsident der Westfälischen Landeskirche, aus: „Auf vielen Ebenen, in zahlreichen Gremien, nicht zuletzt als Mitglied der EKD-Synode, handelten Sie stets klarsichtig, entscheidungsfreudig und menschenfreundlich“, so Kupke in seinem Grußwort. Marlies Beckemeyer, Verwaltungsleiterin im Evangelischen Kirchenkreis Tecklenburg, dankte Starke für ihren Einsatz für die jüngst beschlossene Zusammenführung der Kreiskirchenämter im Münsterland. Heike Geisler würdigte für die Mitarbeitendenvertretung die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Starke.
Evangelische Kita-Arbeit für Starke bis heute das „Salz in der Suppe“
Im Sommer 1974 startete die Diplom-Verwaltungswirtin im Kreiskirchenamt in Burgsteinfurt ihre Laufbahn im gehobenen Dienst als Inspektorenanwärterin. Berufsbegleitend absolvierte Starke den zweiten Verwaltungslehrgang, ehe sie 1980 in die Administration der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers wechselte. In der niedersächsischen Landeshauptstadt verantwortete Starke im Dezernat für Diakonie, Mission und Ökumene die Steuerung von Personal- und Finanzfragen. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildeten die Organisation ambulanter Dienste, Sozialer Arbeit sowie die damals über 400 evangelischen Kindertageseinrichtungen in Niedersachsen. Bis heute bildet die Kita-Arbeit ein Herzensanliegen für die Verwaltungsfachfrau.
Anschließend machte Starke Station im Kirchenamt der EKD und arbeitete unter anderem in der Clearingstelle für die bundesweite Verteilung des Kirchensteueraufkommens. Als Leiterin der Finanzabteilung und Stellvertreterin des damaligen Verwaltungsleiters Wilhelm Bocker kehrte Starke dann 1990 ins Kreiskirchenamt nach Steinfurt zurück. Von 2001 an leitete Starke die kreiskirchliche Verwaltung mit ihren 20 Mitarbeitenden. „Ein tolles Team, für das ich dankbar bin“, so Starke. Seit 2010 führte sie außerdem die Geschäfte des Trägerverbunds der Kindertageseinrichtungen im Kirchenkreis mit seinen 19 Kitas und Familienzentren. Ihr Fachwissen brachte Starke aber auch in die Haushalts- und Finanzausschüsse der westfälischen Landeskirche und der EKD ein. Die engagierte Christin selbst bedankte sich für motivierte Mitarbeitende sowie zahlreiche Freiräume, die Sie überaus gerne gestaltet habe.