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Dur statt Moll

Westfälische Kirchenleitung beschließt, Choräle ausschließlich in Dur erklingen zu lassen.

Foto: EKvW

Paukenschlag im Bielefelder Landeskirchenamt: die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) hat beschlossen, dass Choräle in Westfalen künftig nur noch in Dur erklingen dürfen. Ziel des Beschlusses sei es, die gute Nachricht vom gekreuzigten und auferstandenen Christus fröhlicher als bisher unters Volk zu bringen. Darüber hinaus klinge das Tongeschlecht "Dur" in den Ohren der Hörerinnen und Hörer deutlich zukunftsgewandter.Für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker ergäben sich, so Dr. Helmut Fleinghaus, Rektor der Hochschule für Kirchenmusik (Herford), ganz neue Perspektiven: dadurch, dass zahlreiche tonartenbedingte Verwicklungen und etwa die Hälfte der Schwierigkeiten beim Üben entfallen, entstünden zeitliche Freiräume für andere Tätigkeiten.

Zudem würde ein Gemeindegesang in Dur manche Härten der Gesangbuchlieder in zu begrüßender Form abmildern, so Fleinghaus weiter. Es erscheine zeitgemäß, dem Alltagsstress auch dadurch entgegenzutreten, textlich schroffe Passagen der Gesangbuchlieder durch eine Dur-Vertonung schonender zu gestalten.

Kirchenmusiker Kurt Norkwest (Bielefeld) ist Feuer und Flamme: "Choräle in Dur passen viel besser zur Freude und zur Hoffnung, die wir als Christen haben dürfen." Deshalb hat er sich kurzentschlossen ans Klavier gesetzt und zahlreiche Choräle in Dur als Hörproben eingespielt. Das Ergebnis: ein musikalischer Quantensprung für Gemeindeglieder, die Gottesdienste künftig viel beschwingter mitfeiern können.

Notenmaterial zu fast allen Gesangbuchliedern, die bislang in Moll gespielt wurden, kann kostenlos imLandeskirchenamt bestellt werden.