Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Die Sicherheit und Beweglichkeit einer Burg

Die Evangelische Kirchengemeinde Burgsteinfurt verabschiedete jetzt Pfarrerin Dagmar Spelsberg aus ihrem Pfarramt.

Pfarrerin Claudia Raneberg (l.) neben Dagmar Spelsberg und Pfarramtskollege Guido Meyer-Wirsching.

Anfang Februar wechselt die Theologin, zugleich Beauftragte für Spiritualität und geistliches Leben im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken, in das Evangelische Erwachsenenbildungswerk nach Dortmund. Ihre Beauftragung im Kirchenkreis hält Spelsberg aber auch in Zukunft aufrecht.

Die Predigt hielt Spelsberg selbst. Was für ein Bild hat man eigentlich von einer Burg? Sicherheit, Geborgenheit, man fühle sich aufgehoben. Solche Burgen brauche man immer wieder im Alltag. Doch eine Burg sei an sich ja nicht beweglich. Anders sei es aber mit der Burg des Glaubens: der Glaube sei wellig, flink und fröhlich und gleichzeitig weise er die Sicherheit und den Rückhalt einer Burg auf. Fest und doch beweglich sein – so solle Glaube gelebt werden, so entstehe Geborgenheit, Hoffnung und Barmherzigkeit.

Nach der offiziellen Entpflichtung des Amtes durch Anicker ging der Abschied im Gemeindezentrum weiter: viele ergriffen die Chance, sich persönlich von Dagmar Spelsberg zu verabschieden. Den Anfang machte die stellvertretende Bürgermeisterin Regina Hemker-Möllering, sie beschrieb Spelsberg als einen „Menschen mit wachen Augen, der für die Menschen da ist“. Mechthild Hüsken als Kirchenmeisterin und Vertreterin wünschte ihr viel Erfolg auf der nächste Etappe, Hüsken zufolge genau den Fähigkeiten und Interessen Spelsbergs entspreche: Kreativ arbeiten, organisieren mit Blick auf Spiritualität. Sie dankte ihr für „den neuen Zugang zum Glauben und zu Glaubenserfahrungen“ durch Meditation, Gebete, durch Stille, das war „missionarische Arbeit vom Feinsten“. Und glücklicherweise bleibt Spelsberg Mitglied im Presbyterium, nimmt dort mit beratender Stimme teil und auch aus Burgsteinfurt wird sie nicht wegziehen. Als Geschenk wurde ihr ein Gutschein für ein Wochenende an der Nordsee überreicht.

Danach sprachen ihr der katholische Pfarrer Markus Dördelmann, Cornelia Weseloh von der Frauenhilfe und der Familienbildungsstädte und die Evangelische Jugend Burgsteinfurt Dankesworte und die besten Wünsche für die Zukunft aus. Und schließlich kam Dagmar Spelsberg selbst zu Wort: „Ich bin ja gar nicht ganz weg – vielleicht habe ich das gesagt, weil ich meine Traurigkeit nach hinten drängen wollte.“ Sie wolle die bestehenden Kontakte auf jeden Fall weiter pflegen, dürfe aber auch Verantwortung und Last in die Gemeinde abgeben. „Ich bin in den letzten Wochen ambivalent gewesen – das macht das Leben spannend.“ Und ganz zum Schluss dankte sie Pfarrerin Claudia Raneberg und Pfarrer Guido Meyer-Wirsching, allen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen der Gemeinde, dankte ihrer Familie und auch dem gewachsenen Glauben. „Danke für die ganz vielen Begegnungen – ein Stück Weggemeinschaft, die mir sehr wichtig ist.“

Text: Theresa Gerks


Auch die Westfälischen Nachrichten berichteten über die Verabschiedung von Pfarrerin Dagmar Spelsberg in Burgsteinfurt >>

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