Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Die „Königin der Instrumente“ beschnuppert

Orgelschnupperkurse in Steinfurt, Dülmen und Stadtlohn führen Musikinteressierte in das Orgelspiel im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken ein.

Fachkundig führte Kantorin Simone Schnaars (2.v.li.) die Teilnehmenden des Orgelschnupperkurses in die Eigenarten der „Königin der Instrumente“ ein (Foto: Katrin Kuhn).

(Foto: Katrin Kuhn).

„Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh“, hieß es beim Orgelschnupperkurs in der Großen Kirche in Burgsteinfurt. Denn auf die kommt es beim Orgelspiel durchaus an, erklärt Gastgeberin Simone Schnaars. Ja, auch auf die Schuhe – die dürfen nämlich nicht zu breit sein, um die eng beieinander liegenden Pedaltasten genau zu treffen, weiß die Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Burgsteinfurt. 

Der 13-jährige Matthias darf das mit seinen Sneakers einmal probieren. Luisas Füße reichen noch gar nicht bis an das Pedal, dafür darf die jüngste Teilnehmerin des Schnupperkurses im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken die Registerzüge ziehen: „Zimbel“, „Waldhorn“, „Flöte“, „Trompete“… . Alle spitzen die Ohren, wie sich der Klang bei jedem Register verändert und dem Musikstück einen neuen Charakter verleiht. Denn bei jedem Register werden Manual oder Pedal mit unterschiedlichen Orgelpfeifen verbunden, erklärt Schnaars. Dabei kommt es unter anderem auf das Ausmaß der Orgelpfeifen an. In der Steinfurter Kirche ist die größte Orgelpfeife nach der gängigen alten Maßeinheit „8 Fuß“ hoch. Das sind 2,40 Meter, wird gemeinsam ausgerechnet. „Tuba – 8 Fuß, das ergibt dann zum Beispiel den berühmten Orgeldonner, der sich wie eine große Klangkugel durch das Kirchenschiff rollt“, so Schnaars. 

„Das Orgelspiel zu erlernen, war schon immer mein Traum“

Bei großen Gottesdiensten wie Konfirmationen oder weihnachtlichen Familiengottesdiensten zieht sie ganz gern mal diese Register. Die Organistin lässt die Besucher einen Blick in das sogenannte Hauptwerk und Rückwerk der Orgel werfen, führt schnarrende Zungenpfeifen und flötende Lippenpfeifen vor, erzählt ein wenig über die Entwicklung der Orgel in der europäischen Musikgeschichte – und animiert vor allem zum Experimentieren. Jeder darf sich einmal an den Spieltisch setzen und versuchen, sein größeres oder kleineres Melodierepertoire auf die „Königin der Instrumente“ zu übertragen.

Dass sich mit sechs Personen nur eine relativ kleine Gruppe auf der schmalen Orgelempore der Steinfurter Kirche zusammengefunden hat, ist dabei für die Teilnehmenden selbst nur von Vorteil. So haben alle – Jung und Alt – genügend Platz und Zeit zum Gucken, Anfassen und Ausprobieren. Weitere Orgelschnupperkurse hatten zeitgleich in Dülmen (Kreis Coesfeld) und Stadtlohn im Kreis Borken stattgefunden. Auf diese Weise beschnupperten über zwei Dutzend Interessierte die ehrwürdige Kirchenorgel.

„Das Orgelspiel zu erlernen, war schon immer mein Traum“, sagt eine erwachsene Teilnehmerin. Dieser Traum lässt sich im Kirchenkreis verwirklichen. Im kommenden Jahr wird für alle Interessierten wieder ein sogenannter D-Kurs für das Orgelspiel angeboten. Er umfasst Unterricht in Theorie und Praxis des gottesdienstlichen Orgelspiels und befähigt die Absolventen zum nebenberuflichen Kirchenmusikdienst.

www.treffpunkt-kirchenmusik.de