Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Diakonie ganz nah an der Gesellschaft

Evangelischer Kirchenkreis zieht nach viertägiger Visitation des Diakonischen Werks positive Bilanz – Bürgerbeteiligung als Herausforderung der Zukunft.

Logo der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis.

Das Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises um Superintendent Joachim Anicker (l.) lerne in der Beratungsstelle der Diakonie das Programm der Familienpaten kennen, darunter Beratungsstellenleiter (v.l.) Johannes Brink, Koordinatorin Elke Gaußelmann sowie die ehrenamtlichen Paten Michael Siefke, Christel Timmerhus und Doris Overesch.

Einen Eindruck von der Borkener Kleiderstube verschaffte sich das Visitationsteam, darunter (v.l.) Superintendent Joachim Anicker, Kleiderstubenleiterin Cindy Stegmann, Diakonie-Vorstand Angelika Starke, Reinhild Menting von der Kleiderstube, Diakonievorstand Joachim Erdmann, Diakonieleiterin Ingrid Groth, sowie das Visitationsteam Heidrun Lügger, Pfarrerin Alexandra Hippchen, Hildegard Schlechter sowie Pfarrer Dr. Dirk Fleischer.

Gruppenbild im GroW: Das Visitationsteam des Evangelischen Kirchenkreises um Superintendent Joachim Anicker (Mitte) verschaffte sich zusammen mit GroW-Leiterin Sonja Jürgens (rechts) einen Eindruck des diakonischen Stadtteilzentrums im Gronauer Westen.

Gruppenfoto im schulischen Ganztag – Das Visitationsteam zusammen mit dem Mitarbeitenden der Diakonie (hinten, v.l.) Jugendpfarrer Volker Rotthauwe, Magret Liers von der Diakonie, Waltraut Ettlinger, Günter Mederer, Pfarrer Dr. Dirk Fleischer, Diakonie-Vorstand Pfarrer Joachim Erdmann sowie (vorne) Synodalassessor Ulf Schlien, Hildegard Schlechter sowie Gudrun Jorzig und Jutta Vennemann vom offenen Grundschulganztagsangebot.

Eine überaus positive Bilanz zieht Superintendent Joachim Anicker nach der Visitation des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. An vier Tagen verschaffte sich der leitende Theologe des Kirchenkreises gemeinsam mit 14 Visitatoren ein umfassendes Bild der vielfältigen, diakonischen Aktivitäten und Angebote im Westmünsterland. Das Visitationsteam besuchte die Beratungsstellen in Steinfurt, Gronau, Dülmen, Borken und Coesfeld. Rund 120 Mitarbeitende waren in ihren Arbeitsfeldern in diesen „dienstlichen Besuch“ einbezogen, der im Auftrag und unter Mitwirkung des Kreissynodalvorstandes, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises, erfolgte. Die Visitation will in erster Linie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende ermutigen und dient zugleich der gegenseitigen Wahrnehmung der kirchlichen Ebenen und Arbeitsfelder. 

Die Arbeit der Diakonie sei eine Art „Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen“, und zugleich habe man einen „Blick in eine Zukunftswerkstatt für ehrenamtliches Engagement werfen können“, zog der Superintendent abschließend ein positives Fazit. Man habe durchweg hoch motivierte, gut geleitete und bestens qualifizierte Mitarbeitende erlebt, das sei eine ermutigende Erfahrung gewesen. „Mit dem Wirken der Diakonie mit ihrem Motto „stark für andere“ verbinde sich ein wesentlicher Auftrag der evangelischen Kirche im Westmünsterland – Menschen zu begleiten, zu unterstützen und ihnen Hilfen zur Wahrnehmung von Eigenverantwortung zu vermitteln“, so der Theologe weiter. 

Einen bleibenden, positiven Eindruck von der Arbeit des evangelischen Werkes bestätigte auch Günter Mederer, Mitglied des Verwaltungsrats: „Ich erlebe das Diakonische Werk in ständiger, konstruktiver Bewegung. Das zu sehen, bereitet Freude“. Aber auch innerhalb des Werkes fand die erstmalige Visitation durch den Kirchenkreis Zustimmung. „Das rege Interesse und die Würdigung unserer Arbeit durch das Visitationsteam ist Anerkennung und Ansporn zugleich“, meint Margret Liers, regionale Leitung der Diakonie in Dülmen und Coesfeld. Auch Diakonie-Vorstand Joachim Erdmann zeigt sich überaus zufrieden mit dem dienstlichen Besuch durch den Kirchenkreis. „Unsere Kolleginnen und Kollegen erleben die Visitation als Wertschätzung und positives Signal“, so der Pfarrer und Geschäftsführer.

Wandel der Ehrenamtskultur im Westmünsterland


Mit Verweis auf die Begleitung von Menschen in Ausnahmesituationen, etwa durch die Schuldner- und Insolvenzberatung in Dülmen oder das Suchthilfezentrum in Gronau, spricht Superintendent Anicker vom Diakonischen Werk als sensiblem Seismographen für gesellschaftliche Entwicklungen. Den Blick auf die gesellschaftliche Wirklichkeit müsse sich die Kirche in jedem Falle bewahren, um auch in Zukunft Kirche für die Menschen zu sein. „Diakonie ist ein starkes Stück Kirche“, sagte der Theologe bei der Eröffnungsveranstaltung vor der Vollversammlung der Mitarbeitenden. Zudem würdigte das Visitationsteam die Vorreiterrolle des evangelischen Werkes bei der Entwicklung von neuen Teilhabeformen. Diakonie-Vorstand Erdmann sieht denn auch im konstruktiven Miteinander von haupt- und ehrenamtlichen Kräften eine zentrale Herausforderung für die Diakonie der Zukunft. Mit dem Modell der Steinfurter Familienpaten, dem ehrenamtlichen, ambulanten Hospizdienst in der Region Borken oder dem Stadtteilzentrum „GroW“ in Gronau probiere das Werk bereits moderne Formen bürgerschaftlichen Engagements aus. Eine veränderte Erwartungshaltung an hauptamtlich Beschäftigte sei die Folge. „Mit der Qualifikation von Ehrenamtlichen steigt der Bedarf an Koordination, Motivation und fachkundiger Begleitung“, so Erdmann. 

Mit der Visitation des Diakonischen Werkes setzt der Evangelische Kirchenkreis in diesem Jahr das Leitthema „Gerechtigkeit und Teilhabe“ im Westmünsterland fort. In diesem Rahmen thematisieren zahlreiche Veranstaltungen, Andachten und Angebote das christliche Gebot der Nächstenliebe und seine Bedeutung in der heutigen Gesellschaft. Die Arbeit des Diakonischen Werkes mit seinen rund 120 hauptamtlichen Mitarbeitenden an sechs Standorten finanziert sich durch öffentliche Zuschüsse seitens des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kreise Steinfurt, Coesfeld und Borken sowie durch Eigenmittel.