Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Der Welt etwas zu sagen“

Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken beschließt gemeinsame kreiskirchliche Verwaltung der drei Münsterland-Kirchenkreise. Neue Pfarrstelle für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung beschlossen.

Zahlreiche Entscheidungen standen auf der Kreissynode in Ochtrup auf der Tagesordnung.

Verwaltungsleiterin Angelika Starke.

Bürgermeister Kai Hutzenlaub.

„Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist“, lautet ein Ausspruch von Dietrich Bonhoeffer. In Anlehnung an dieses Wort des 1945 ermordeten Theologen stärkt der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken sein Handlungsfeld „Kirche in der Gesellschaft“. Eine große Mehrheit der rund 100 Synodalen aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Diensten stimmte am Samstag, 12. November, auf der Herbsttagung der Kreissynode für die Umwandlung der ehemaligen Diakonie-Pfarrstelle in eine neue kreiskirchliche Pfarrstelle für „Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung“. Damit will der Kirchenkreis verstärkt kirchliche Positionen in gesellschaftliche Debatten im westlichen Münsterland einbringen. In der Vechtehalle in Ochtrup-Langenhorst verabschiedeten die Delegierten außerdem den Haushalt für das kommende Jahr und sprachen sich als erste von drei Kreissynoden für eine gemeinsame kreiskirchliche Verwaltung im Münsterland aus.

„Als Evangelische Kirche sind wir in vielfältiger Weise präsent und aktiv in der Mitgestaltung unserer Gesellschaft“, meint Superintendent Joachim Anicker. „Aufgrund unseres Glaubens haben wir der Welt etwas zu sagen, auch außerhalb des Gottesdienstes“, so der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises weiter. Die jetzt neu ausgerichtete Kreispfarrstelle für „Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung“ soll gesellschaftlich relevante kirchliche Botschaften bündeln, Ansprechpartner für zivilgesellschaftliche Gruppen und Politik sein sowie das evangelische Profil des Diakonischen Werkes weiter entwickeln. Nach dem Willen der Synodalen könne die Stelle nun bald für sechs Jahre befristet mit einer Pfarrerin oder einem Pfarrer besetzt werden.

Kreissynode spricht sich für gemeinsame kreiskirchliche Verwaltung aus

Nach einem über zweijährigen Prüfprozess stimmten die Delegierten in Ochtrup als erste von drei Kreissynoden einer Zusammenführung der kreiskirchlichen Verwaltungen im Münsterland zu. Danach soll in den kommenden fünf Jahren am Coesfelder Kreuz in Münster ein gemeinsames Kreiskirchenamt der Evangelischen Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg entstehen. Bis zu 90 Mitarbeitende wird das zu errichtende Amt beherbergen. Die weiter eigenständigen Kirchenkreise erhoffen sich von diesem Schritt eine jährliche Kostenersparnis in Höhe von jeweils rund 200.000 Euro. Für die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes werden bis zu 9,6 Millionen Euro inklusive Grundstückskauf veranschlagt. Nun stimmen noch die Kreissynoden in Tecklenburg (28. November) und Münster (1. Dezember) über das Vorhaben ab. Von der Verwaltungszusammenführung versprechen sich die Kirchenkreise über einen finanziellen Nutzen hinaus verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden sowie eine Bündelung von Verwaltungsexpertise an einem Standort.

Kreiskirchlicher Haushalt für 2017 beschlossen – Dank an Kirchensteuerzahler

„Mit dem heute beschlossenen Haushalt für 2017 verbindet sich unser Dank an die Menschen im westlichen Münsterland für ihr Vertrauen in unsere kirchliche Arbeit, in diakonische Angebote und Gemeindearbeit“, so Verwaltungsleiterin Angelika Starke. Dem Evangelischen Kirchenkreis stehen für 2017 Kirchensteuermittel in Höhe von 3.168.888 Euro (2016: 2,939 Millionen Euro) zur Verfügung. Neben der zentralen Verwaltung und Superintendentur finanziert der Kirchen¬kreis auf diese Weise beispielsweise das Diakonische Werk, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit und beteiligt sich am Betrieb der Jugendbildungsstätte in Nordwalde. Die 20 Kirchengemeinden erhalten im kommenden Jahr eine Kirchensteuer-zuweisung in Höhe von 6.474.807 Euro (2016: 5,975 Millionen Euro). Die Gemeinden können damit in 2017 für jedes Gemeindeglied mit einer Pauschale in Höhe von 70 Euro planen. Ein Betrag von weiteren 6,50 Euro pro Gemeindeglied (Summe: 550.147 Euro) soll zweckbestimmt insbesondere für die Bausubstanzerhaltung ausgeschüttet werden.

Abschließend stimmten sich die haupt- und ehrenamtlichen Vertreter aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Arbeitsfeldern auf das Ende Oktober angestoßene Reformationsjubiläum ein. Münsterlandweit finden Interessierte auf der Internetpräsenz www.reformation-muensterland.de Veranstaltungshinweise, Termine sowie Hintergründe zu 500 Jahren Reformation. Bis Jahresende 2017 weisen 30 überlebensgroße, weiße Lutherfiguren, zwei Wanderausstellungen oder ein zentrales Reformationsfest (17.9.) in Tecklenburg auf den Ausgangspunkt der Reformationsbewegung hin.

www.reformation-muensterland.de