Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Das Friedenshaus Appelhülsen soll für Radwanderer geöffnet werden

Appelhülsen - Seit drei Jahren ist die evangelische Kirche mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC ) im Gespräch, um in Kooperation das Netzwerk Radwegekirche aufzubauen. Schließlich nutzen mehrere Millionen Deutsche, laut ADFC, das Fahrrad als Urlaubsaktivität. Auch in Nordrhein-Westfalen ist dieser Trend deutlich spürbar. So finden sich derzeit über 80 Radwanderwege zwischen Rhein und Weser, viele davon auch im Bereich der Evangelischen. Kirche von Westfalen, so zum Beispiel die Westmünsterland-Tour.

Pfarrer Andreas Isenburg hatte zum Informationsabend „Radwegekirche“ ein Signet der „Offenen Kirche“ mitgebracht.

Pastorin Ingrid Stübecke sammelte mit Referent Pfarrer Andreas Isenburg und den Besuchern des Informationsabends Ideen, wie das Friedenshaus ins Netzwerk Radwegekirche eingebunden werden könnte.

Das Signet „Offene Kirche“ könne mit Darstellungen, etwa von Radfahrern und Pilgern, ergänzt werden, zeigte Pfarrer Andreas Isenburg.

„Wir möchten, dass noch wesentlich mehr Menschen unser schönes Haus hier kennen lernen“, erklärte Ingrid Stübecke, Pfarrerin der Nottulner Friedenskirchengemeinde, am 21. Juni den Besucherinnen und Besuchern, die zum Informationsabend „Radwegekirche“ ins Appelhülsener Friedenshaus gekommen waren. Deshalb sei die Kirchengemeinde auf die Idee gekommen, diesen Wunsch mit der Idee der Radwegekirchen zu verbinden.

Pfarrer Andreas Isenburg, zu dessen  Arbeitsbereichen im Amt für missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen (EkvW) die Initiative „Offene Kirchen“ und damit verbunden das Netzwerk „Radwegekirchen“ gehören, weiß, dass  es offene Kirchen mittlerweile in ganz Deutschland gibt. Wenn eine evangelische Kirche mindestens in der Zeit vom 1. April bis 30. September an fünf Tagen in der Woche vier Stunden pro Tag für Besucher geöffnet werde, erhält die Gemeinde ein kostenloses Signet, das dies anzeige. Wenn das Öffnen weniger als fünf Tage möglich sei, könnten die Gemeinden ein Banner  oder die Aufstellfahne „Kirche geöffnet“, wie sie auch die „Kirche unter dem Kreuz“ in Nottuln bereits verwende, nutzen. „In Westfalen sind bereits 161 Signets und 65 Banner vergeben worden“, berichtete Isenburg.

„Viele dieser Kirchen liegen an Radwegen“, informierte er. So sei auch die erste Radwegekirche in Sachsen entstanden. „Warum aber kommen die Menschen in die Kirchen“, fragte Isenburg und erklärte, dass Kirchen, wie Gespräche und Einträge in ausliegenden Gästebüchern zeigten, für Radtouristen in vielfältiger Weise eine Rolle spielten. Ganz verschiedene Motive, von der Suche nach der Stille bis hin zum kulturell-ästhetischen Raum, kämen da zusammen.

Aber zuvor müsse die Gemeinde klären, wie sie Mitarbeitende in der offenen Radwegekirche gewinnen könne, Interessierten erklären, was auf sie zukomme. „Bleiben sie sie selbst“, so Isenburg, das sei die Grundlage für dieses Ehrenamt. Aufmerksam sein, sich Zeit für die Menschen nehmen, gesprächsbereit für Besucher sein und dabei die Würde des Raumes zu bewahren, nannte er als wichtige Kriterien, die Mitarbeitende beachten sollten. „Erschrecken sie nicht, es ist nicht viel Arbeit“, versicherte Isenburg.

Nach einem kleinen Imbiss sammelten die Anwesenden am diesem Abend gemeinsam erste Ideen, wie die Teilnahme am Netzwerk Radwegekirche für das Friedenshaus bewerkstelligt werden könnte.


Marita Strothe