„Ich bin froh, dass wir in so großer Zahl zusammen gekommen sind“, eröffnete Pfarrerin Alexandra Hippchen die ökumenische Andacht in der St. Marien Kirche in Rhede-Vardingholt. „Uns alle verbindet, dass wir von Tod und Trauer betroffen sind.“ Zusammen mit Diakon Robert Wobbe ist Hippchen für die Koordination der Notfallseelsorge im Kreis Borken zuständig. Die beiden Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche leiteten gemeinsam mit drei ehrenamtlichen Notfallseelsorgern die diesjährige Verkehrssicherheitsandacht des Landkreises Borken.
„Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die auf den Straßen im Landkreis ums Leben gekommen sind. Und wir verbeugen uns vor denjenigen, die in den Einsatz gegangen sind, um zu helfen“, so Hippchen. Dass Wissen um die Rettungskette, bestehend aus Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Notfallseelsorge gebe Schutz, Halt und sei tröstlich.
Diakon Robert Wobbe stellte in seiner Predigt die Frage „Was ist schon der Mensch?“ Wissenschaftler, Philosophen, Dichter und Liedermachen hätten sich zu allen Zeiten mit dieser Frage beschäftigt ohne eine Antwort darauf zu finden. „Und der Mensch heißt Mensch / Weil er erinnert, weil er kämpft / Und weil er hofft und liebt / Weil er mitfühlt und vergibt / Und weil er lacht / Und weil er lebt“ zitierte er Herbert Grönemeyers Lied „Mensch“. Der Mensch stehe immer in einer Beziehung zu Gott, so Wobbe, „auch wenn wir nicht mehr glauben können, weil wir etwas Schlimmes erlebt haben – Gott glaubt an uns“. Er rief dazu auf, derer zu gedenken, die ihr Leben verloren haben, die als Angehörige vom Tod betroffen sind und denen zu danken, die sich um diese Menschen kümmern.
Anschließend wurden die Namen der 19 Todesopfer verlesen, die im zurückliegenden Kirchenjahr ihr Leben auf den Straßen des Landkreises verloren haben.
Im Anschluss an den Gottesdienst überbrachte Dr. Hermann Paslick, Leitender Kreisrechtsdirktor des Landkreises Borken, die Grüße des Landrats und dankte den Notfallseelsorgern für ihren Einsatz.