Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Bioenergiepark begeistert Kirchengemeinde

Landeskirchlicher Pfarrer für Nachhaltige Entwicklung und Vertreter der Evangelischen Kirchengemeinde besuchen Saerbecker Bioenergiepark.

Franz Schattke von der Evangelischen Männerarbeit (v.li.) neben Bürgermeister Wilfried Roos, Bernd Müller vom kreiskirchlichen Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung, Presbyter Bernhard Schäffer, Pfarrer Volker Rotthauwe, Pfarrerin Dr. Britta Jüngst und Presbyter Jürgen Andres.

„Dieses Engagement und diese Ausmaße eines ganz praktischen Klimaschutzes sind im Einzugsgebiet unserer westfälischen Landeskirche wohl einmalig“, zeigt sich Volker Rotthauwe begeistert. Gemeinsam mit Mitgliedern der Evangelischen Kirchengemeinde Emsdetten-Saerbeck besuchte der Pfarrer für Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) jetzt den Bioenergiepark in Saerbeck. Mit Pfarrerin Dr. Britta Jüngst und Pfarrer Rainer Schröder sowie mit Mitgliedern des Presbyteriums, des Leitungsgremiums der Kirchengemeinde, verschaffte sich die Delegation erstmals einen Überblick über die Aktivitäten und Projekte der NRW-Klimakommune der Zukunft. Anschließend tauschten sich Rotthauwe und die evangelischen Christen aus Emsdetten und Saerbeck mit Bürgermeister Wilfried Roos über die 2009 angestoßene kommunale Energiewende aus.

„Ich bin beeindruckt von den Dimensionen des Bioenergieparks und den zahlreichen weiteren Projekten im Ort“, staunt auch Gemeindepfarrerin Jüngst. Einige evangelische Gemeindeglieder, weiß Pfarrer Schröder, beteiligten sich seit langem an dem praktischen Klimaschutz in ihrem Wohnort. „Dennoch bin ich positiv überrascht über dieses tolle Engagement“. Mit dem Besuch der Kirchengemeinde im Saerbecker Rathaus wollten die Gemeindevertreter zudem die guten Kontakte zur Kommune weiter ausbauen. Neben dem Pfarrteam verschafften sich Bernd Müller vom Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, die Presbyter Jürgen Andres und Bernhard Schäffer sowie Franz Schattke, Vorsitzender der evangelischen Männerarbeit, einen Einblick in die Klimakommune. Rotthauwe, seit Jahresbeginn innerhalb der westfälischen Landeskirche für die Nachhaltige Entwicklung und die evangelische Verantwortung für Ökologie und für den Schutz von Umwelt und Klima zuständig, beeindruckt insbesondere die Mitarbeit zahlreicher Saerbecker Bürgerinnen und Bürger. „Die intensive Bürgerbeteiligung ist sicherlich ein Erfolgskriterium Da kann auch Kirche noch viel lernen“, meint der Theologe. Schließlich sei die Energiewende nur umzusetzen mit vereinten Kräften.  Kirchengemeinden könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten , indem sie beispielsweise in Konfliktsituationen am Ort vermittelten.

Die münsterländische Gemeinde Saerbeck steht für Energiewende, Klimaschutz und Klimaanpassung. Die Kommune mit ihren rund 7.200 Einwohnern setzt seit 2009 ein ehrgeiziges Projekt um: per Ratsbeschluss hat Saerbeck entschieden, die Energieversorgung der gesamten Gemeinde bis zum Jahr 2030 auf regenerative Energien und nachwachsende Rohstoffe umzustellen. Dazu wurde ein Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept mit 150 Einzelmaßnahmen und 3 Leitprojekten erarbeitet. Mit diesem Konzept wurde die Gemeinde im Rahmen eines Landeswettbewerbs als NRW-Klimakommune der Zukunft ausgezeichnet. Kernprojekt ist seit 2011 die Umnutzung eines rund 90 Hektar großes ehemaligen Munitionsdepots zu einem innovativen Bioenergiepark. Mit Photovoltaikmodulen auf Bunkerdächern, sieben Windkraftanlagen, Biomassekraftwerken wird in einem klimaschonenden Mix regenerative Energie gewonnen mit einer Gesamtleistung von 29 Megawatt.