In Burlo fand die Assyrische Kirche des Ostens vor drei Jahren durch die Übernahme der evangelischen Markus-Kirche eine neue Heimat. Der ökumenische Gottesdienst am Buß- und Bettag vereinte Vertreter der evangelischen, der katholischen und der assyrischen Gemeinde in ihrer Kirche Mar Odisho & Mar Qardagh.
„Das ist die einzige Kirche deutschlandweit, die uns gehört“, begrüßte der Öffentlichkeitsreferent der assyrischen Gemeinde Dr. Simon Shle-mon Yonan die Besucher. Für ihn seien die evangelische Gemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden, vertreten durch Pfarrerin Christa Stenvers und Pfarrer Klaus Noack, sowie die katholische Gemeinde St. Ludgerus, durch Pater Andreas Hohn vertreten, „Schwestergemeinden“.
Besonders freute er sich, dass er seinen Sohn David Yonan (Violine) aus Berlin für das Konzert im Gottesdienst gewinnen konnte. Beide erinnerten an die Zerstörungen ihrer Heimat und an die große Tradition ihrer Kirche, deren Mitglieder nach Deutschland fliehen mussten.
Mit seinen Beiträgen gab der international gefragte Musiker dem Gottes-dienst eine besonders festliche Note. Die Hebräische Melodie des Komponisten Joseph Achron war ein berührendes Zeugnis der lebendigen Sprache der Musik, die Grenzen überwindet. Auch bei den Kompositionen von Johann Sebastian Bach, der „Chaconne“ aus der Partita D-Moll und dem Adagio aus der Solosonate g-Moll, belegte Yonan seinen internationalen Ruf als einer der besten Violinisten der Gegenwart. Vier Frauen der Assyrischen Gemeinde sangen in ihrer aramäischen Muttersprache geistliche Lieder.
Im halbfertigen Gemeindesaal endete die Begegnung mit einem geselligen Ausklang. „Der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken spendete 10.000 Euro für den Bau, unsere evangelische Gemeinde stellte weitere 3.000 Euro zur Verfügung“, verriet Pfarrer Noack. Der Saal soll Begegnungsstätte für alle Menschen in Burlo und Umgebung werden.