Wie meinte Graf Bobby zu seinem Diener? „Es ist erstaunlich, dass in der Welt immer gerade so viel passiert, wie in meine Zeitung passt!“
Mit dem Ausspruch der berühmten Witzfigur veranschaulichte Chefredakteur Gerd-Matthias Hoeffchen von „Unsere Kirche“ (UK) die Herausforderung, mit der Zeitungsredakteure tagtäglich konfrontiert sind – das eigene UK-Team eingeschlossen.
„Wir sitzen gemeinsam am Redaktionstisch und müssen uns einigen, was auf die zwölf Seiten kommt, die uns zur freien Verfügung für Berichte und Reportagen bleiben“, so Hoeffchen in seinem Vortrag vor den über fünfzig Besucherinnen vom Frauenhilfe-Bezirksverband Nord des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.
Die Besucherinnen – darunter viele versierte UK-Leserinnen - hörten ihm aufmerksam zu und hielten auch mit eigenen Fragen und Anregungen nicht hinterm Berg. Schließlich hatten sie sich für ihren Jahresausflug extra vom Westmünsterland auf den Weg nach Bielefeld gemacht, um unter anderem das dort ansässige Evangelische Medienhaus zu besichtigen und sich über die Arbeit von UK genauer zu informieren.
Sie wurden nicht enttäuscht: Von einer einführenden Beamer-Präsentation über den Evangelischen Presseverband für Westfalen und Lippe, seine Geschichte, seine unterschiedlichen Abteilungen und Serviceleistungen, die ihnen Marco Kühlert sehr anschaulich lieferte, bis hin zu Diskussionen und Fragen rund um Journalismus und Blattplanung der kirchlichen Wochenzeitung bekamen sie einen umfassenden Eindruck über die Arbeit im Evangelischen Medienhaus in Bielefeld-Brackwede. In der Pause blieb Zeit, um in den Auslagen des dort ebenfalls ansässigen Luther-Verlags zu stöbern und das eine oder andere Buch zu erwerben.
Am Vormittag hatten die Teilnehmerinnen bereits eine Führung durch den Bielefelder Stadtteil Bethel mit seinen bekannten diakonischen Einrichtungen gehabt.
Das Programm, das Bezirksverbandsvorsitzende Gisela Rohrschneider für den Tag zusammengestellt hatte, führte vom Dankort mit seiner Presse- und Informationsabteilung über das Gründungshaus Alt-Ebenezer, das heute Museum und Werkstattladen ist, zur Zionskirche als geistlicher Mittelpunkt der Gemeinde und in das Kulturzentrum „Neue Schmiede“, wo ein Mittagsbuffet auf die Gäste wartete.
Von der Öffentlichkeitsreferentin aus Bethel und einer Museumsführerin erfuhr die Reisegruppe interessante Details zu Geschichte und Leitbild der berühmten Bodelschwinghschen Stiftungen.
Andacht, Gesang und jede Menge geselliger Austausch begleiteten den Jahresausflug der Frauenhilfsschwestern, die aus mehreren Gemeinden der Region Steinfurt-Ahaus zusammengekommen waren, noch bis zur abendlichen Heimfahrt im Reisebus.
Alle waren sich darüber einig, einen außerordentlich erfüllten Tag in der „evangelischen Metropole Westfalens“ verlebt zu haben, der dank der gut durchdachten Programmzusammenstellung bestens ausgeschöpft war.
Und Graf Bobby hätte wohl hinzugefügt, dass es dort erstaunlicherweise gerade so viele interessante Orte gibt, wie in das Tagesprogramm passten.