Kirchenasyl ist oft die letzte Hoffnung für Menschen, die von Abschiebung bedroht sind. Eine Ausstellung erzählt davon. Sie trägt den Titel „Zuflucht geben – Gemeinsam hoffen“ und wurde vom Netzwerk Kirchenasyl in Münster erstellt. Vom 16. bis zum 30. März ist die Ausstellung in Ahaus in der Christuskirche zu sehen. Neun Geflüchtete, die im Kirchenasyl waren, erzählen von ihren Erfahrungen von Entrechtung und Flucht. Aber auch von Menschlichkeit und Hilfe, die sie erlebt haben.
Einer, der seine Geschichte erzählen darf, ist Iman. Er war der erste, den unsere Gemeinde 2018 ins Kirchenasyl aufgenommen hat. Heute sagt er: „Ich weiß nicht, was ohne das Kirchenasyl aus mir geworden wäre. Dass ich gerade in Ahaus aufgenommen wurde, war ein großes Glück… Ich habe in der Gemeinde so etwas wie eine Familie gefunden.“
Inzwischen hat er erfolgreich eine Ausbildung abgeschlossen und produziert bei einer Firma in Heek Hightech-Textilien. Als Presbyter gestaltet er heute das Leben in der Gemeinde mit, die ihn vor gut sechs Jahren ins Kirchenasyl aufgenommen hat. Und heute weiß er auch, er darf in Deutschland bleiben.
Zur Ausstellung gehört auch Möbel in Notfall-Orange: ein Bett, ein Tisch, auf dem ein Brot liegt, und zwei Stühle. Sie wollen prägnant verdeutlichen, was es braucht, um ein Kirchenasyl anzubieten: Bett, Brot und Beziehung.
Die Ausstellung wird im Gottesdienst am 16. März eröffnet, Benedikt Kern vom Netzwerk Kirchenasyl wird an diesem Sonntag die Predigt halten und in die Ausstellung einführen. Am 19. März ist er noch einmal zu Gast. Dann lädzt die Gemeinde um 19 Uhr zu einem Podiumsgespräch mit Betroffenen ein, um über Kirchenasyl als eine mögliche Praxis der christlichen Gastfreundschaft zu diskutieren.
Die Ausstellung kann unter der Woche von Schulklassen und interessierten Gruppen besucht werden. Zur Terminabsprache melden Sie sich gerne bei Pfarrer Olaf Goos.