„Nur noch kurz die Welt retten“, heißt der Erfolgshit von Sänger Tim Bendzko, auf den sich Steinfurts Bürgermeister Andreas Hoge zum Auftakt des dreitägigen Symposiums „Stille - Meditation – Gesundheit“ bezieht: „Wenn wir alle eben noch 148 Mails checken wollen, kommen wir erst recht nicht zur Ruhe“, so der Politiker vor rund 50 Symposiumsteilnehmenden im katholischen Ludwigshaus. Was Ruhe bedeuten kann, verdeutlicht Hoge seinen Zuhörern, in dem er auf dem Podium 30 Sekunden vehement schweigt. Eine peinliche Stille entsteht im Raum. Ruhe, so der Umkehrschluss, ist nicht immer einfach zu haben und will gelernt sein.
„Ich erlöse Sie mit meinem Grußwort von sieben Minuten des Schweigens und der Stille“, meint hingegen Superintendent Joachim Anicker. Zur Einstimmung auf das Symposium schlägt der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken einen Bogen zu Ruhe, Stille und Einkehr im christlichen Verständnis. Gottesbegegnungen, so Anicker, fänden Menschen vor allem in Momenten der Stille. Einkehr, Ruhe und Besinnung hätten eine lange Tradition im christlichen Glauben. Daher begrüßt Anicker das Engagement des Kirchenkreises sowie der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Burgsteinfurt für ein derartiges ehrgeiziges Projekt.
Über drei Tage hinweg lädt das Symposium Menschen aus Nah und Fern ein, Stille, Meditation und Gesundheit mit zahlreichen Ruhe-Anbietern zu erleben und zu erfahren. Das Programm richtet sich an alle Ruhesuchenden, die in Familie, Beruf oder Freizeit nach Entschleunigung suchen. Zugleich bringt das dreitägige Programm erstmals unterschiedlichste Stilleanbieter im Westmünsterland zusammen und dient auf diese Weise als Wegweiser zu einem Mehr an Entspannung und Besinnung. Gemeinsam mit den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden in Burgsteinfurt, dem KulturForumSteinfurt sowie dem Steinfurt-Touristik e.V. soll damit ein Bündnis zur Entschleunigung und Achtsamkeit in der Region entstehen.
Wenig Ruhe hingegen erfuhr Dagmar Spelsberg, Beauftragte für Spiritualität und Geistliches Leben im Evangelischen Kirchenkreis, im Vorfeld der in der Region noch einzigartigen Veranstaltung. „Viele Dinge mussten noch geklärt, besprochen und organisiert werden“, so die Pfarrerin aus Burgsteinfurt. Dennoch weiß die Initiatorin des Symposium: „Lärm macht krank“. Ein Leben ohne Innehalten komme einem Apfelbaum ohne Winterpause gleich. Stille dagegen könne verlangsamen und heilen. Diesem Umstand spüren die annähernd 100 Teilnehmenden in den kommenden drei Tagen nach.
Zahlreiche Veranstaltungen und kulturelle Angebote richten sich überdies an ein breites Publikum. Eine Übersicht über die öffentlichen Termine finden Sie hier.
Das Programm des Symposiums unter Angabe aller Veranstaltungsorte können Sie hier herunterladen.