Es war mal wieder soweit. Zum dritten Mal lud die Gruppe der Frauenarbeit der Evangelischen Kirche im Münsterland zum „Frauenmahl“ in das Lokal „Coesfelder Berg“ in Coesfeld ein.
Neben dem leckeren Essen und dem geselligen Austausch wurde auch viel Wissen durch drei Referentinnen vermittelt mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Rund 70 Frauen aus den evangelischen Kirchenkreisen Münster, Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken trafen sich zum „Frauenmahl“.
„Sorge dich nicht, aber sorge für dich“ war das Motto dieses Treffens. „Sorgen können uns ganz schön belasten. Wenn wir für etwas sorgen, geht es uns besser“, ergänzte Pfarrerin und Mitorganisatorin Doris Ulmke zur Begrüßung.
Aroa Sorin (Violine) aus Billerbeck und Henning Lucius (E-Klavier) aus Hamburg lieferten mit virtuoser Musik die Entspannungsmomente zwischen den Vorträgen.
Sehr gespannt auf den Vortrag von Mechthild Schiewerling aus Nottuln war Franziska Pinnekamp-Döpper aus Lüdinghausen: „Wir planen in Lüdinghausen ein Wohnprojekt unter dem Namen `Gemeinsames Wohnen - HHH`.“ Ähnliches plant Schiewerling in Nottuln auch unter dem Namen „Wohnprojekt 50+“. Allerdings fehlt es in Nottuln, anders als in Lüdinghausen, noch am passenden Grundstück. Vor vier Jahren verstarb Schiewerlings Mann. Der Umzug in eine kleinere Wohnung war ein großer Schritt für sie. Vor zwei Jahren initiierte sie ein Treffen von Menschen, die ähnliche Sorgen antreibt. Übrig blieben drei Frauen. Mittlerweile haben sie eine Genossenschaft gegründet und Pläne durch einen Architekten aus Münster erstellen lassen. „Wir haben kein Profitziel. Wir geben die Hoffnung nicht auf, dass daraus etwas Positives entsteht. Dazu fehlt uns nur ein Grundstück im Herzen von Nottuln“, so Schiewerling.
Steuerberaterin Renate Lenhard-Ottinger aus Stadtlohn war die zweite Referentin. Auch die Renten müssen versteuert werden, ebenso der unbegrenzt mögliche Hinzuverdienst, so Lenhard-Ottinger. „Fragen Sie nach beim Finanzamt, beim Lohnsteuerhilfeverein. Das nimmt den Druck raus. Schauen Sie auch kritisch auf ihre Versicherungen.“ Vieles sei nötig wie die Krankenversicherung, wobei sie aus Kostengründen für die gesetzliche Krankenkasse plädierte. „Kümmern sie sich nicht zu spät um die Altersvorsorge. Verbindlichkeiten sind teilweise auch steuerlich absetzbar. Machen sie frühzeitig ein Testament“, betonte die Referentin, die gleichzeitig ihre Hilfe in all diesen Fragen anbot.
Am Ende eines langen Abends erklärte Pfarrerin Susanne Stock aus Greven den Begriff der Resilienz: „Darunter verstehe ich Optimismus, positiv in die Zukunft schauen, sich der eigenen Ressourcen bewusst werden, Selbstfürsorge, ein gutes soziales Netzwerk, Zukunft gestalten und flexibel bleiben. Der Glaube kann sich positiv und negativ auf Resilienz auswirken. Ich lebe Spiritualität. Das ist meine Kraftquelle.“ Auch dafür gab es viel Beifall.
Text: E. Meisel-Kemper