Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

3. Preis für Religionskurs des Hermann-Emanuel-Berufskollegs

Kurzfilmwettbewerb „265 Sekunden gegen Armut?!“

Während einer Feierstunde wurden die Preisträger des Kurzfilmwettbewerbs ausgezeichnet. Foto: Niewöhner / Bischöfliche Pressestelle

Mit ihrem Film „Flaschensammler“ erreichte der Kurs Evangelische Religion des Hermann-Emanuel-Berufskollegs in Steinfurt beim Kurzfilmwettbewerb „265 Sekunden gegen Armut?!“ den dritten Platz. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von ihrem Lehrer, Pfarrer Edgar Wehmeier, der auch Bezirksbeauftragter für die Erteilung Evangelischer Religionslehre an Berufskollegs im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken ist.

Die Jury würdigte den Beitrag als „mutig, kreativ und vielseitig“. Spielszenen, Interviews, Fakten und persönliche Perspektiven wurden darin verbunden. „Das Motiv des Flaschensammelns wird zu einem starken Symbol für (Alters-)armut“, lobte Jurymitglied Maleen Knorr vom Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Besonders eindrucksvoll sei der Appell am Schluss: Flaschen nicht wegwerfen, sondern neben den Mülleimer stellen – ein kleiner Handgriff, der Würde bewahrt. „Der Film lehrt, dass Hinschauen der erste Schritt ist, Helfen der zweite“, so Knorr.

Den ersten Platz sicherte sich eine Gruppe vom Fürstenberg-Gymnasium in Recke mit ihrem Film „Armut bekämpfen wir gemeinsam“. Die Jury hob die inhaltliche Tiefe und den bewussten Bruch mit Klischees hervor. Besonders eindrucksvoll sei ein Interview mit einem Betroffenen. „Armut hat viele Gesichter und kann jeden und jede treffen“, sagte Jury-Mitglied Stefanie Tegeler vom Diözesan-Caritasverband Münster in ihrer Laudatio. Die Schülerinnen spendeten ihr Preisgeld von 300 Euro spontan an die Tafel des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Ibbenbüren.

Auf Platz zwei folgte die Roncalli-Realschule aus Ibbenbüren mit einem poetischen Beitrag über die Tafel als Ort von Hoffnung und Solidarität. „Lebensmittel sind für die einen alltäglich, für die anderen am Monatsende ein Stück existenzielle Sicherheit“, erklärte Jurymitglied Kirsten Weßling, Kulturamtsleiterin beim Kreis Steinfurt. Der Film würdige auch die Ehrenamtlichen und setze „einen stillen Widerspruch gegen den achtlosen Umgang mit Essen“.

Insgesamt hatten sich zehn Schulen aus Emsdetten, Ibbenbüren, Steinfurt und Recke beteiligt. Der Wettbewerb wurde von der katholischen Kreisdekanatskonferenz Steinfurt gemeinsam mit Akteuren aus den Bereichen youngcaritas, Tafeln, Schulseelsorge und Armutsprävention initiiert. Die Länge der Filme – maximal 265 Sekunden – stand symbolisch für die 265.000 Tonnen Lebensmittel, die die Tafeln in Deutschland jährlich vor der Vernichtung retten.

Alle Beiträge sind auf der Youtube-Playlist des Wettbewerbs abrufbar: www.kreisdekanat-steinfurt.de/kurzfilm