Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Freiwillig in Gronau

Nach 14 ½ Jahren wurde Pfarrerin Claudia de Wilde aus dem Gemeindedienst verabschiedet

Pfarrein Claudia de Wilde, Superintendent Anicker (v.r.)

„Das ist heute ein denkwürdiger Moment für mich“, begann Pfarrerin Claudia de Wilde am vergangenen Sonntag ihre letzte Predigt in der Evangelischen Stadtkirche Gronau. Als sie vor 14½ Jahren ihren Dienst in Gronau antrat, sei sie gefragt worden, ob sie strafversetzt worden sei. „Heute kann ich darüber lachen, damals hat mich das sehr nachdenklich gemacht.“

„Sie erwarten jetzt sicher ein Fazit von mir, aber das fühlt sich noch zu früh an“ so de Wilde weiter. Einen kleinen Rückblick wagte sie trotzdem, auf die Dinge, die gut gelaufen sind und ihr Freude bereitet haben, aber auch die schwierigen Seiten, die zu bewältigenden Umbrüche und Veränderungen in der Kirchengemeinde, die fordernd und kräftezehrend waren.

„Die Gemeindearbeit hat mir viel Freude gemacht, die Begegnungen mit einzelnen haben mich bewegt. Ich bin dankbar für die vielen Geschichten, die mir in Erinnerung bleiben werden, und ich habe viele Menschen ins Herz geschlossen“ resümierte de Wilde: „Das alles endet jetzt nicht abrupt sondern klingt aus wie eine Symphonie.“ Ihr Anliegen sei es immer gewesen, den Menschen die Zusage Gottes spüren zu lassen: „Gemeinden existieren, weil sie von Gott gehalten werden. Pfarrerinnen und Pfarrer halten nur den Raum offen, damit Beziehungen wachsen können.“

Dass de Wilde eine Gemeindepfarrerin mit Leib und Seele war, bestätigte Superintendent Joachim Anicker in seiner Ansprache: „Du hast Dich auf Menschen aller Altersgruppen eingelassen, ihr Leben geteilt und bist an ihrer Seite gewesen.“ Der leitende Theologe des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken lobte auch ihren Einsatz in den verschiedenen Gremien des Kirchenkreises und im Verwaltungsrat des Diakonischen Werks, dem sie 10 Jahre lang angehörte. Nun sei die Zeit reif, dass noch einmal etwas Neues und Anderes kommen sollte, so Anicker im Hinblick auf de Wildes neue Tätigkeit in der Klinikseelsorge im Kirchenkreis Wittgenstein. Damit erfülle sich für sie auch der langgehegte Wunsch, ihre Gaben und Interessen verstärkt im den Bereichen Seelsorge und Trauerbegleitung einzubringen.

Beim anschließenden Empfang im Paul-Gerhard-Heim drückten zahlreiche Wegbegleiter ihre Dankbarkeit und Wertschätzung aus. Rainer Doetkotte, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Gronau, dankte Claudia de Wilde für ihr „Wirken und Schaffen“ in der Gemeinde: „Sie haben Menschen getragen. Wir sind traurig, dass Sie gehen.“