Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

„Die Zeichen der Zeit stehen auf Veränderung“

Kreissynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken beschließt Haushalt und wählt neuen Scriba

Ein Wortgottesdienst im St.-Ludgerus-Dom in Billerbeck bildete den Auftakt der Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken, in dessen Rahmen Pfarrer Matthias Hövelmann in die kreiskirchliche Pfarrstelle für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung eingeführt wurde. Die Einladung der katholischen Kirchengemeinde durch Propst Serries, der die Synodalen im Dom begrüßte, wertete Superintendent Joachim Anicker als ein schönes ökumenisches Zeichen im Reformationsjahr.

Die Beratung der rund 100 gewählten und berufenen Mitglieder des Kirchenparlaments fand anschließend in der Gemeinschaftsschule in Billerbeck statt. Zu Beginn gedachte die Kreissynode des kürzlich verstorbenen Rheder Gemeindepfarrers Michael Bruch, der auch die Jugendarbeit im Kirchenkreis verantwortet hatte.

Nach der Vorstellung des besonderen, inklusiven Schulkonzepts durch Schulleiter Thomas Wieschnewski überbrachte Landeskirchenrätin Barbara Roth die Grüße der Evangelischen Kirche von Westfalen und dankte dem Superintendenten und dem Kreissynodalvorstand für ihr Engagement und ihren Einsatz. Der Kirchenkreis stehe vor großen Aufgaben, resümierte Roth mit Blick auf die Tagesordnung und lobte, dass diese mutig angegangen würden.

Dass die Zeichen der Zeit auf Veränderung stehen, betonte auch Superintendent Joachim Anicker in seinem Bericht: Die Zukunft der kreiskirchlichen Jugendarbeit, die Vorbereitung auf die Einführung des Neuen Kirchlichen Finanzsystems (NKF), die Fusion von drei Verwaltungen in Münster (Kirchenkreise Münster, Tecklenburg, Steinfurt-Coesfeld-Borken) und die Zukunft der Zusammenarbeit von Gemeinden in den Regionen bei abnehmendem Personalschlüssel gelte es zu bewältigen. Anicker warb dafür, die Veränderungsprozesse „offensiv und aktiv“ zu gestalten und machte Mut, die Aufgabe „im Glauben als uns von Gott aufgegeben anzunehmen“.

Pfarrer Uwe Riese zum Scriba gewählt
Mit großer Mehrheit wurde anschließend der Gronauer Pfarrer Uwe Riese zum Schriftführer des Kreissynodalvorstands gewählt. Die Wahl war nötig geworden, nachdem Pfarrer Gerd Oevermann (Kirchengemeinde Dülmen) seinen Rückzug bekannt gegeben hatte. Die Einführung von Pfarrer Riese und die Verabschiedung von Pfarrer Oevermann wird zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen eines Gottesdienstes erfolgen.

Ich bin da. Du auch? Gottesdienst erleben im Westmünsterland
Vikar Moritz Gräper aus Burgsteinfurt stimmte die Synodalen auf das im Sommer von der Kreissynode beschlossene Projekt „Gottesdienst erleben“ ein. Am 24. Juni 2018 sollen unter dem Titel „Ich bin da. Du auch? Gottesdienst erleben im Westmünsterland“ Gottesdienste in allen 20 Kirchengemeinden des Kirchenkreises stattfinden, zu denen engagierte Gottesdienstteilnehmer Menschen persönlich einladen, die bisher keinen oder nur wenig Kontakt zur Kirche hatten.

Delegationsreise nach Simbabwe
Pfarrer Olaf Goos und Pfarrerin Kerstin Hemker berichteten von der Delegationsreise des Partnerschaftskommitees im August dieses Jahres. Im Gepäck hatten sie ein Geschenk der Partnergemeinde, das der simbabwische Bildhauer Luc Mugawasi aus schwarzem Serpentin eigens für den Evangelischen Kirchenkreis angefertigt hat. Die Skulptur trägt den Titel „On the way to eternity“ („Auf dem Weg in die Ewigkeit“). Seit mehreren Jahren unterhält der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken eine Partnerschaft mit der Östlichen Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe und unterstützt dort verschiedene Projekte wie den Aufbau der Martin-Luther Sekundarschule in Burure. Hemker thematisierte auch die aktuelle Situation in Simbabwe, wo am Tag der Synode zehntausende Demonstranten für die Absetzung von Präsident Mugabe protestierten.

Kreiskirchlicher Haushalt für 2018 beschlossen
„Der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken kann sich über eine stabile Finanzlage freuen“, so der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Walter Krebs. Trotz leicht sinkender Gemeindegliederzahlen seien die Kirchensteuereinnahmen aufgrund der guten Konjunktur leicht gestiegen. „Dieser Trend wird sich aber auf Dauer abschwächen und umkehren“, warnte er. Dem Evangelischen Kirchenkreis stehen für seine gemeinsamen Dienste 2018 Kirchensteuermittel in Höhe von 3.198.032 Euro (2018: 3.168.666 Euro) zur Verfügung. Neben der zentralen Verwaltung und Superintendentur finanziert der Kirchenkreis auf diese Weise beispielsweise das Diakonische Werk, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit und beteiligt sich am Betrieb der Jugendbildungsstätte in Nordwalde. Die 20 Kirchengemeinden erhalten im kommenden Jahr eine Kirchensteuerzuweisung in Höhe von 6.596.276,50 Euro (2017: 6.474.807 Euro). Die Gemeinden können damit in 2018 für jedes Gemeindeglied mit einer Pauschale in Höhe von 70 Euro planen. Ein Betrag von weiteren 8,50 Euro pro Gemeindeglied (Summe: 714.247 Euro) soll zweckbestimmt insbesondere für die Bausubstanzerhaltung ausgeschüttet werden.