August 2025 für Dich

Der Impuls für August 2025 stammt von Pfarrerin Susanne Falcke, Superintendentin des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken.
Das Foto vom Header stammt von Jörg Schlosser from Pixabay
Der Aufbruch ins Ungewisse steht unter einem besonderen Segen Gottes
Es ist Sommer: Viele Menschen, Groß und Klein, sind jetzt in den Sommerferienwochen unterwegs, machen Urlaub in der Nähe oder Ferne, gönnen sich eine Auszeit vom Alltag, üben darin vielleicht den Aufbruch ins Neue und Unbekannte, der dann auch im ganz Großen in jedem Leben irgendwann früher oder später dran ist.
In vielen Schulabschlussgottesdiensten am Ende des zurückliegenden Schuljahres richtete sich der Blick auf Abraham, der unerwartet Gottes Wort zum Aufbruch vernimmt, es als Ruf direkt an sich versteht und sich also auf den Weg macht:
„Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer großen Nation machen und will dich segnen, und ich will deinen Namen groß machen, und du sollst ein Segen sein!" (Genesis 12,1+2)
Das hört sich vermutlich zugleich vollmundiger und harmloser an, als es dann tatsächlich ist: wenn wir uns wirklich rufen lassen und aufbrechen, wenn wir das Alte verlassen, geraten wir garantiert ins Wanken, denn wir können in diesem Moment noch nicht wissen, wie das verheißene Land sich gestalten mag und ob sein Boden uns tatsächlich trägt.
Aber dieser Aufbruch ins Ungewisse, das Losgehen allein im Vertrauen auf den „Gott, der Zukunft mir verheißt“, steht unter einem besonderen Segen Gottes.
Peter Wick, Prof. für Neues Testament an der Ruhruniversität in Bochum, führt dies in einem geistlichen Impuls zu Genesis 12 folgendermaßen aus:
„Im Hebräischen lautet die Aufforderung an Abraham: Lech! Geh! Doch nun folgt ein Wort, das die Übersetzungen nicht übersetzen: Lecha! Für Dich! Gehe für Dich, Abraham! Gehorche Gott, es wird für Dich sein! Und so lautet der Ruf an uns vielleicht: Geh! Gott hat für dich noch einen neuen Erfahrungsraum mit dir selber. Geh! Gott will deinen Glauben noch viel weiter stecken und tiefer erden…Geh in eine neue Dimension der Gottesbeziehung hinein. Geh! Gott ist mit dir nicht fertig, er hat noch neue Lebensqualitäten für dich. Aber dafür musst du das Alte loslassen. Geh in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!... Für die, die gehen, hat Gott einen anderen Segen als für die, die nicht gehen. Dieses loslassende Gehen ist nichts anderes als Glauben.“
In diesem Sinne wünsche ich eine segensreiche Sommerferienzeit der inneren und äußeren Aufbrüche im Kleinen und/oder im Großen und dann aber auch ein gutes Ankommen zurück daheim - spätestens Ende August und zu Beginn des neuen Schuljahres!
