Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

"Martin Luther wäre stolz"

Ökumenischer Neujahrsempfang in Coesfeld war ein gelungener Auftakt zum Jahr des Reformationsjubiläums.

Superintendent Joachim Anicker und Kreisdechant Johannes Arntz in ihrer Dialogepredigt

„Ich glaube, Martin Luther wäre stolz auf uns“, unterstrich Dr. Christian Schulze Pellengahr beim ersten ökumenischen Neujahrsempfang im Katholischen Pfarrheim St. Lamberti in Coesfeld. Auch der Landrat des Kreises Coesfeld zeigte sich in seinen Grußworten sehr beeindruckt von der gemeinsamen Dialogpredigt, die zuvor Superintendent Joachim Anicker und sein katholischer Amtsbruder Kreisdechant Johannes Arntz im ökumenischen Gottesdienst zum Auftakt des Reformationsjubiläums 2017 in der Evangelischen Kirche am Markt gehalten hatten, und dafür bereits während des Gottesdienstes Applaus bekommen hatten.

Der Evangelische  Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken und das Katholische Kreisdekanat Coesfeld hatten zur gelungenen ökumenischen Premiere eingeladen und bekräftigten damit ihr geschwisterliches Miteinander. „Uns verbindet so viel, daraus sollten wir schöpfen“, betonte Hausherr Arntz nach dem Gottesdienst beim Begrüßen der zahlreichen Gäste, Vertreter aus Politik, Kirche und anderen Bereichen der Gesellschaft beider Konfessionen im Pfarrheim. „Gemeinsam sind wir mehr als jeder alleine!“

  „Ich finde es ganz großartig, dass beide Gemeinden das hier mittragen“, freute sich Joachim Anicker über die gemeinsam organisierte und perfekt geplante Veranstaltung. „Wir müssen Farbe bekennen, wenn die Spalter und Ausgrenzer laut werden“, appellierte der Superintendent auch angesichts aktueller Entwicklungen weltweit. Verstehen statt bekämpfen sei das Stichwort, das allein dazu führen könne, Verschiedenheit nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung zu erleben. „Religion braucht Bildung – die stand auf der Liste der Reformation ganz oben“, erinnert er und äußerte die Hoffnung: „Trennendes und Verletzendes soll keine Macht mehr haben!“ Schließlich könnten Geschwister in verschiedenen Familien aufwachsen, aber seien doch Kinder eines Vaters.

Mit virtuoser Gitarrenmusik begleitete das Hoene Duo, die Brüder Michael und Thomas Hoene aus Nottuln, den Empfang musikalisch. Das Trio des „Placebo Improtheater“ sorgte mit amüsanten Szenen zum Nachdenken – und für beste Unterhaltung.  

(Text: Marita Strothe)