Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Ehrenamtsfest des Kirchenkreises stieß auf große Resonanz

„Es ist gut, dass du da bist“

Etwas 270 Ehrenamtliche waren zum großen Ehrenamtsfest nach Burgsteinfurt gekommen. Foto: R. Nix

Im Segenzelt gab es den "Segen to go". Foto: M. Knorr

Das Dromedar, das perfekt arabisch sprach, erheiterete Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Foto: R. Nix

Ein ausgewogenes Programm unterhielt die rund 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ehrenamtsfestes, das der Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken am 6. September veranstaltete. Im Zentrum stand Kommunikation, die Gäste aus allen Bereichen der Kirchenkreises hatten reichlich Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. „Ich hoffe, dass wir miteinander in Kontakt kommen“, wünschte Superintendentin Susanne Falcke in der Evangelischen Großen Kirche Burgsteinfurt. Sie wurde nicht enttäuscht. Rund um das Gotteshaus waren Sitzgelegenheiten aufgestellt, auf den Tischen standen Gläser mit vielen kleinen Zettelchen. Aufgedruckt waren Fragen, die Gespräche anstießen. In wie vielen und in welchen Sprachen kannst du jemanden begrüßen? Wie viele Vornamen hast du, einen, zwei oder sogar drei? Bist du eher ein Hunde oder ein Katzentyp. Die Fragen brachen das Eis, obschon die Meisten der teilnehmenden Ehrenamtler ohnehin recht kommunikativ waren.

Essen, miteinander singen, Kennenlernen, Spaß haben, dies alles charakterisierte das Fest, mit dem „Dankeschön“ für engagierte Ehrenamtsarbeit gesagt wurde. „Unsere Kirche wäre nichts ohne Sie“, betonte die Superintendentin und der Jingle „Es ist gut, dass du da bist“ vom Kirchentag des Jahres 2019 zog sich wie ein roter Faden durch ihre Begrüßungsansprache. Pizza, Popcorn und Kunst warteten auf das Publikum. Die Evangelische Jugend im Münsterland, kurz „Juenger“,  hatte unaufhörlich „gerödelt“, um alles mit vorzubereiten. Auch Spiele gehörten dazu, auf dem Gelände rund um die Kirche gab es dafür reichlich Platz. 

Kantorin Simone Schnaars hatte mit ihrem Kinderchor ein Zirkusszenario eingeübt, mit dem der Abend begann. Die Darbietungen der kleinen Artisten, Pantomimen, Zauberer und Clowns machten gleich gute Laune. Der Chor sang „O du lieber Augustin“ als eine farbenfroh gewandete Clownin die Bühne betrat. Besonders „cool“: Das Dromedar, das perfekt arabisch sprach und wiehern konnte wie ein Pferd. In dem spaßigen Kostüm steckten zwei Erwachsene, die zur Erheiterung des Publikums vor der Bühne auf- und ab marschierten.  

Kreiskantor Dr. Tamás Szöcs setzte sich ans Keyboard. Diesmal stand keine sakrale Musik auf seiner Setlist. vielmehr intonierte er Schlager, echte Evergreens, die nahezu jeder mitsingen konnte. Die Liedtexte waren auf einem Monitor zu lesen, was es leicht machte, in nostalgischen Erinnerungen an die „Caprifischer“ oder „Lili Marleen“ zu schwelgen.

Zu den Teilnehmern des Festes gehörte auch Ehrenamtlerin Irmtraut Fischer aus Steinfurt. „Ich bin in der Flüchtlingshilfe aktiv und betreue eine Frauengruppe“, berichtete sie in einem Gespräch. „Wir haben in 2015 angefangen, als so viele Geflüchtete nach Deutschland kamen.“ In Fischers Gruppe sind vor allem orientalische Frauen. „Sie hatten kaum eine Chance, aus dem Haus zu kommen“, erläuterte die Helferin. Viele Frauen mit kleinen Kindern kamen nach Deutschland, damals konnte auch eine Kinderbetreuung organisiert werden. Die Helferinnen und Helfer gehen mit den Geflüchteten erste Schritte beim Erlernen der deutschen Sprache. Dafür, sagt Fischer, gebe es hervorragendes Material wie das „Hamburger ABC“, ein Lehrwerk zur Alphabetisierung für alle Schwierigkeitsstufen. „Mich hat die Möglichkeit, menschliche Kontakte zu knüpfen, besonders motiviert“, sagte die ehemalige Religionslehrerin. „Ich bin überdies sehr an ausländischen Kulturen interessiert.“ Heinz Michalczyk aus Emsdetten engagiert sich durch das Zustellen der Kirchenzeitung. „Zudem fahre ich die Woche über Kinder mit Beeinträchtigungen zur Regenbogen-Förderschule in Münster.“ Schon in seiner Jugend arbeitete er gern ehrenamtlich, unter anderem gestaltete er Jugendgottesdienste. 

Wer an diesem Abend Fürbitten aufschrieb, konnte in einem Zelt den „Segen to go“ entgegennehmen. Selbstverständlich fehlte auch der Schlusssegen nicht, den Superintendentin Falcke allen erteilte.

Text: R. Nix