Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

„Das überwiegend ehrenamtliche Engagement der Mitglieder im Rechnungsprüfungsausschuss und den Presbyterien hat mir sehr imponiert“

Jürgen Bünemann, Leiter des Prüfungsteams der Region West, wechselt in den Ruhestand

Jürgen Bünemann. Foto: Christine Fernkorn

Jürgen Bünemann, als Koordinator für die Kirchenkreise Tecklenburg, Steinfurt-Coesfeld-Borken, Münster, Hamm und Unna (Region West) in der Gemeinsamen Rechnungsprüfungsstelle (GRPS) der EKvW zuständig, wechselt zum 1. November 2022 in den Ruhestand. Öffentlichkeitsreferentin Christine Fernkorn (KK TE) fragte ihn nach fachlichen Erfahrungen, den Entwicklungen in seinem Arbeitsfeld und den Blick auf den Ruhestand.

Sie blicken auf reiche Erfahrungen zurück und sind mittlerweile seit 45 Jahren im öffentlichen und kirchlichen Dienst tätig. Wo begann Ihre berufliche Laufbahn als Rechnungsprüfer?
Ich habe am 1. August 1977 meine Ausbildung bei der Stadt Lengerich (Westf.) begonnen. Bis zum 31.März 2010 war ich dort in der Verwaltung beschäftigt. Im Laufe meiner Dienstzeit war ich in allen Abteilungen der Verwaltung tätig. In besonderer Erinnerung ist mir die Zeit im Standesamt geblieben. Als Standesbeamter durfte ich dort im Laufe der Zeit viele Eheschließungen vornehmen. Diese Aufgabe hat sehr viel Spaß gemacht. In den letzten Jahren war ich als Fachdienstleiter in der Kämmerei beschäftigt.

Wann traten Sie in den kirchlichen Dienst ein?

Am 1. April 2010 begann meine Tätigkeit als Rechnungsprüfer bei der Gemeinsamen Rechnungsprüfungsstelle (GRPS). Nach der Zeit bei der Stadtverwaltung Lengerich fand ich es reizvoll mich noch einmal beruflich zu verändern. Die Stellenausschreibung der GRPS kam zum richtigen Zeitpunkt. Meine Erfahrung mit der Einführung des neuen Buchhaltungsverfahrens NKF (Neues Kommunales Finanzwesen) in der Kämmerei war dabei von großem Vorteil.

Was fanden Sie reizvoll an Ihrer Aufgabe?
Ich fand es sehr reizvoll die Arbeit einer Verwaltung auch einmal aus der Sicht der Rechnungsprüfung zu sehen. Insbesondere, da es sich um die Kirchliche Verwaltung handelte und nicht um eine Kommunalverwaltung. Hierzu hatte ich bisher noch keine Berührungspunkte. Mein Aufgabengebiet umfasste zu Beginn die Prüfung der Jahresrechnungen der Körperschaften in den Ev. Kirchenkreisen Tecklenburg und Steinfurt-Coesfeld-Borken. Nach und nach habe ich auch innerhalb der GRPS Personalverantwortung übernommen und das Prüfungsteam der Region West geleitet. Das bedeutete, viele neue Menschen kennen zu lernen und mit ihnen zu arbeiten. Besonders betonen möchte ich die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern im Rechnungsprüfungsausschuss und in den Presbyterien. Dieses – überwiegend ehrenamtliche - Engagement hat mir sehr imponiert.

Welche Fragen sind aus Ihrer Sicht wegweisend gelöst worden?
Das Hauptthema seit meiner Einstellung bei der GRPS war die Einführung des Neuen Kirchlichen Finanzwesens innerhalb der EKvW und die damit verbundenen Herausforderungen für die kreiskirchlichen Verwaltungen. Hierbei haben sich im Laufe der Zeit sehr viele Probleme ergeben, die leider nicht alle gelöst werden konnten.
Durch die Einführung des neuen Buchhaltungssystems haben sich zwangsläufig auch viele Arbeitsabläufe innerhalb der GRPS verändert.
Ein weiterer wegweisender Schritt im Münsterland und Tecklenburger Land war die Fusion der Verwaltungen der drei Kirchenkreise Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, sowie der gemeinsame Umzug in das neue Verwaltungsgebäude in Münster.

Worauf freuen Sie sich im Ruhestand?

In der Abschiedskarte an meine Kolleginnen und Kollegen habe ich geschrieben „ab November lebe ich so unvernünftig wie nur möglich“.
Das ist natürlich übertrieben. Ich freue mich aber darauf, meinen Tagesablauf selbst gestalten zu können. Dabei stehen Fahrrad- und Motorradtouren im Vordergrund.
Es gibt aber auch viele Reiseziele die ich, gemeinsam mit meiner Frau, noch anschauen möchte.
Es wird bestimmt nicht langweilig werden.