Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Wenn die Schuldenfalle zuschnappt

Diakonisches Werk erweitert Schuldner- und Insolvenzberatung im Kreis Steinfurt um Ehrenamtsangebote – Freiwillige Lotsen begleiten Betroffene.

Schnell und unerwartet kann die Schuldnerfalle zuschnappen, weiß Diakonie-Berater Karl Schubert. Mit freiwilligen Lotsen möchte der Schuldnerberater jetzt das Angebot des Diakonischen Werks ausweiten.

„Den klassischen Schuldner gibt es nicht“, weiß Karl Schubert. Seit Jahren bereits begleitet der Mitarbeiter des Diakonischen Werks des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken ver- und überschuldete Menschen im Kreis Steinfurt auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes, schuldenfreies Leben. „Die Schuldenfalle trägt heute viele Namen“, so der Diplom-Sozialarbeiter weiter. Scheidung, Krankheit oder der Verlust des Arbeitsplatzes führen Menschen oftmals von heute auf morgen in den Ruin. Mit der Schuldner- und Insolvenzberatung in Steinfurt, Emsdetten, Nordwalde oder Altenberge analysiert Schubert dann die Gründe für die Überschuldung und zeigt Wege aus der finanziellen Sackgasse auf. Mit einem ehrenamtlichen Beraterkreis ergänzt die Diakonie jetzt ihr Beratungsangebot. „Auf diese Weise möchten wir den Betroffenen über unsere Beratungstermine hinaus eine niederschwellige, direkte Hilfe anbieten“, erklärt Schubert. Für diesen ganzheitlichen Ansatz sucht die Diakonie interessierte Ehrenamtliche.

„Wir suchen gestandene Menschen, seien es interessierte Berufstätige oder erfahrene Rentnerinnen und Rentner“, sagt Schubert, „die Tipps und Hilfestellungen im Alltag geben“. Die Ehrenamtlichen, von denen sich Schubert vor allem praktische Lebenserfahrung erhofft, werfen einen Blick auf den oftmals komplizierten Schriftverkehr, helfen bei Behördenkontakten oder leihen den Betroffenen ein offenes Ohr. Die Ehrenamtsinitiative ergänzt das Beratungs- und Gesprächsangebot der diakonischen Schuldnerberatung. „Die Grundlage bildet für uns ein ganzheitlicher Blick auf die Menschen“, so Schubert weiter. Ehrenamtliche sind dann erste Ansprechpartner und Lotsen. Schubert begleitet und schult die Freiwilligen im Gegenzug. Regelmäßige Gruppentreffen und Impulse ermöglichen den Ehrenamtlichen zudem das eigene Handeln zu reflektieren. „Dabei erwarten wir gar keine fundierten Buchhaltungskenntnisse“, meint der Diplom-Sozialarbeiter. Schließlich bleibt das Diakonische Werk weiterhin Anlaufstelle für die qualifizierte Schuldner- und Insolvenzberatung. Vielmehr kommt es dem Diakonie-Mitarbeiter auf praktische Lebenserfahrung an, auf Empathie und Verständnis.

Die Idee der ehrenamtlichen Schuldnerberatung trägt auch dem Beratungsansatz der Diakonie Rechnung. Schließlich lasse sich die Schuldner- und Insolvenzberatung nicht auf den finanziellen Aspekt reduzieren. So bedingen sich oftmals psycho-soziale Probleme  und Verschuldung. Die Mitarbeitenden des Diakonischen Werks beraten dann die Betroffenen oder vermitteln mitunter weitergehende Hilfsangebote. Schließlich kämen die Ratsuchenden mit ganz unterschiedlichen Anliegen in die Beratungsstelle.

Neben der Entschuldung beinhaltet das Konzept der „Sozialen Schuldnerberatung“ die Existenzsicherung und die Budgetberatung als grundlegende Aufgaben. „Das kann dann auch der gemeinsame Blick auf den Einkaufszettel sein“, weiß Schubert. Interessierte Freiwillige können sich bei Karl Schubert unter Telefon 0 25 51/1 44-43 oder per Email an schubert@dw-st.de informieren über Einsatzmöglichkeiten in der ehrenamtlichen Schuldnerberatung. 

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