Billerbeck - Am 9. April traf sich eine bunt gemischte Gruppe im Kirchenzentrum „Vom Guten Hirten“ in Billerbeck zum Blockflötentag des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken mit Dozentin Julia Krenz aus Berlin. „Einmal im Jahr sich in dieser Zusammensetzung hier zu treffen, wäre toll“, sprach am Ende des Flötenworkshops eine der 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den anderen aus der Seele, die besonders das Zusammenspiel in einem großen Ensemble genossen hatte.
Nicht nur aus dem eigenen Kirchenkreis konnte Pastor Thomas Ring am Morgen Flötenspieler in seiner Gemeinde willkommen heißen. Selbst aus dem Sauerland waren Teilnehmer nach Billerbeck gereist, um von der ausgezeichneten Blockflöten- und Traversflötenspielerin Neues zu lernen. Julia Krenz hat diese beiden Instrumente an der Musikhochschule Münster, am Mozarteum Salzburg und an der Universität der Künste Berlin studiert und zusätzlich zahlreiche Meisterkurse absolviert.
Gruppenunterricht mit allen Teilnehmern bis hin zum Einzelunterricht mit der Möglichkeit zuzuhören und von den Hinweisen zu profitieren, standen für den Tag auf dem Programm. Zuvor hatten die Blockflötenspieler bereits die Noten von mehreren Stücken zugeschickt bekommen, um sich mit ihnen vertraut zu machen, darunter zwei von Georg Friedrich Händel und Pierre Attaignant für das ganze Ensemble.
Neben dem Einstudieren dieser Werke für alle stand das Einüben anderer für drei kleinere Flötengruppen. Dazu kamen das Erlernen von Atemtechniken und rhythmische Übungen und – am allerwichtigsten – der Spaß beim Musizieren in der Gruppe.
Am Abend lud dann Julia Krenz zum Dozentenkonzert. Die Besucher wurden damit überrascht, dass nicht nur die Solistin das Konzert eröffnete: Der altfranzösische Tanz nach Pierre Attaignant, den die Teilnehmer des Flötenworkshops tagsüber eingeübt hatte, habe so gut geklappt, dass sich ein Großteil von ihnen spontan entschlossen habe, mit dem gemeinsamen Stück das Konzert zu beginnen, freute sich Krenz.
Danach bewies sie aber rund eine Stunde lang den Kursteilnehmern und Besuchern, dass sie ihre Instrumente, mal Blockflöten, mal Traversflöten, bravourös beherrscht. Kleine Träumereien, Ablenkung in schlaflosen Nächten, verliebte Nachtmusiken und humorvolle Abendunterhaltung lies sie musikalisch vorüberziehen, einige Stücke für Flöte geschrieben, andere von ihr dafür bearbeitet. Mit Gedichten von Brentano bis Wilhelm Busch setzte sie dazwischen thematische Akzente.
Zum guten Schluss hatte sie ihre Zuhörer zwar verzaubert, aber alles andere als in den Schlaf gespielt. Erst nach drei Zugaben ließen sie die begeisterten Konzertbesucher schließlich, begleitet von viel Applaus, gehen.
Marita Strothe