Die Evangelische Kirchengemeinde Coesfeld hat den „Preis der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland 2025“ der Stiftung KiBa gewonnen. Vertreter*innen von Gemeinde und Landeskirche nahmen die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung für die Neugestaltung des Kirchraums in der Kirche am Markt jetzt beim 31. Evangelischen Kirchbautag in Berlin entgegen.
Für die Verantwortlichen in der Gemeinde markiert die Würdigung einen Meilenstein auf dem Weg, den die Beteiligten seit 2007 gehen. Vor 18 Jahren nämlich begann der Prozess der Konzentration von Raumflächen vor Ort - mit einer Gebäudestrukturanalyse. Das Ergebnis: Die Gemeinde würde sich, wie so viele, verändern müssen. Seitdem galt es, das Wie mit Leben zu füllen.
In der Kirche am Markt wurden die ersten baulichen Veränderungen hin zu einem multifunktional einsetzbaren Kirchraum sicht- und erlebbar. Die Sakristeien wurden zu Gruppenräumen umgestaltet, zusätzlich wurde eine Küche eingebaut. 2021 wurde mit dem Beschluss zur Aufgabe des Gemeindehauses die geplante Konzentration der Aktivitäten in der Kirche als zentralem Ort für die Gemeinde nochmals untermauert.
Das Ziel: ein sich harmonisch und selbstbewusst einfügender Gemeinderaum innerhalb der Kirche, der separat oder als Teil der Gottesdienste genutzt werden kann. Der von Architekt Tobias Klodwig aus Münster entworfene und 2024 realisierte Entwurf bildet den Abschluss der nun ausschließlich auf die Kirche konzentrierten Gemeinderaumflächen, sodass das große Gemeindehaus anders genutzt werden kann.
Der nun ausgezeichnete „rote Kubus“, ein 60 Quadratmeter großer Raum inmitten der Kirche, ist wie der Rest des Innenraums hell und einladend gestaltet und kann flexibel eingesetzt werden. Glaswände vorn und hinten, sowie ein Glasausschnitt in der Kubusdecke lassen das Gefühl aufkommen, warm und akustisch geschützt im Kirchraum zu sitzen. Die außen markant roten Seitenwände ergänzen in ihrem Inneren die notwendige Infrastruktur (Lagerräume und WCs). Mit dem Kubus im Kirchraum hat die Kirchengemeinde ein niederschwelliges Angebot für vielfältige Veranstaltungen am Standort realisiert, das mit offenen Türen zum zentralen Marktplatz zugänglich ist.
Maßgeblich für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes waren neben der kontinuierlichen Kommunikation während des Verlaufs vor allem das starke Team haupt- und ehrenamtlicher Mitarbeitender, das sich durch kreis-, landeskirchliche sowie externe Partner beraten ließ.
Dies trieb den Prozess voran, der die auf Dauer geringeren personellen und finanziellen Ressourcen frühzeitig einplante und zugleich mit dem gemeinsam genutzten katholischen Gemeindebüro die ökumenische Zusammenarbeit ausbaute. So ist mit der Nutzungserweiterung der Evangelischen Kirche am Markt eine Möglichkeit entstanden, in Kooperation und Nachbarschaft „Kirche erlebbar“ zu machen.
Der neue „Raum der Möglichkeiten“, ein roter Kubus als Mittelpunkt der Kirchengemeinde Coesfeld: Ausgezeichnet!