Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Evangelische Jugend engagiert sich technisch und inhaltlich bei der Anti-Atom-Demonstration am Ostermontag

Gronau – Ein Teilnahmerekord wurde aus Gronau gemeldet. So viele auswärtige Besucher hat Gronau seit der Landesgartenschau 2003 nicht mehr gesehen - und noch nie eine so große Anti-Atom-Demonstration.

15.000 Atomkraftgegner kamen am Ostermontag nach Angaben des Trägerkreises „Gronauer Ostermarsch“ zur zentralen NRW-Veranstaltung in die Stadt an der niederländischen Grenze, die Polizei sprach von 5000 Teilnehmern. In 48 Bussen waren sie nach Gronau gekommen. Zudem hatte die Bahn längere Züge eingesetzt.

Ist die genaue Zahl auch nicht bekannt, so ist doch sicher, dass auch die Evangelische Jugend des Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken wieder dabei war und die Demonstration organisatorisch mit unterstützte. Sie realisierte technisch die Beschallung zur Abschlussdemonstration. (Für die, die es technisch genau wissen wollen: über 200 m Starkstromkabel, 300 m Mikrokabel, 4500 Watt Lautsprecherleistung verteilt auf 3 Boxentürme, gesteuert über delay-line-Schaltungen) Scherzend resümiert Jugendreferent Thomas Flachsland: „Tatsächlich hielt die Strom- und Tonverkabelung, und es blieb den Gronauer Mitarbeitern sogar noch Zeit und Kraft, sich unter´s Volk zu mischen.“ Genau genommen standen sie über dem Volk, denn mit ihren gelben Händen haben sie auf hohen Leitern den Leuten schnell gezeigt, wo´s lang geht. Hin zur Bühne, zu leidenschaftlichen Reden und guter Musik. Diese Aktion der Evangelischen Jugend aus Gronau ist Teil der Initiative„yellow hand“: Jugendliche engagieren sich für Umweltschutz und haben Spaß dabei (www.yellow-hand.de)

.Alle Beteiligten waren froh über den sehr friedlichen Verlauf der Demonstration. „Außer ein paar Transparenten und Aufklebern am Zaun der Urananreicherungsanlage“ der Firma Urenco habe es keine Zwischenfälle gegeben, hieß es anschließend. „Abschalten sofort“ lautete die Forderung der Demonstranten mit Blick auf die „Urenco“. Es reiche nicht, wenn die Landesregierung, wie angekündigt, nur die Sicherheit der Anlage noch einmal in Augenschein nehme, meinte Dirk Jansen vom BUND. Die Atom-Katastrophe von Fukushima habe zu dem großen Andrang in Gronau beigetragen: „Vielen Menschen ist erst jetzt klar geworden, dass diese Technologie nicht beherrschbar ist“, sagte Marita Wagner vom Trägerkreis „Gronauer Ostermarsch“. 
 
Thomas Flachsland und Simone Lehnert