Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Sommersynode wählt und entscheidet

In Ochtrup tagte die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Steinfurt-Coesfeld-Borken. Die Vertreter aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Ämtern, Diensten und Werken wählten mit dem Kreissynodalvorstand turnusgemäß das Leitungsgremium des Kirchenkreises sowie die 13 synodalen Ausschüsse.

Pfarrerin Britta Jüngst in der Evangelischen Kirche in Ochtrup.

Bürgermeister Kai Hutzenlaub richtet sein Grußwort an die Synode.

Kreisdechant Markus Dördelmann überbrachte die Grüße der katholischen Brüder und Schwestern.

Pfarrer Manfred Stübecke bringt den Synodalbeschluss zum Bildungs- und Teilhabepaket ein.

Sonja Jürgens erläutert das Angebot des Stadtteilzentrums GroW in Gronau.

Waltraut Ettlinger moderiert die Wahlen während der Kreissynode.

Kurt Drees erläuterte vor den Synodalen das aktuelle PSA-Projekt.

Michael Jacob überbringt die Grüße der Landeskirche.

Zum Auftakt der Synode feierten die Vertreter aus Kirchengemeinden und kreiskirchlichen Ämtern, Diensten und Werken einen gemeinsamen Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Ochtrup. Imke und Albrecht Philipps sowie Dr. Britta Jüngst aus Emsdetten gestalteten eine bewegende Feier in der vor 100 Jahren erbauten Kirche an der Professor-Gärtner-Straße. Am Weltflüchtlingstag erinnerte das Pfarrteam an das Schicksal von Flüchtlingen an den europäischen Außengrenzen. Für Christinnen und Christen sollte, so Pfarrer Albrecht Philipps, der ehrliche Gruß gelten: „Herzlich willkommen, wer immer du bist“.

Einen filmischen Zugang zum Weltflüchtlingstag wählte Pfarrerin Jüngst in ihrer eingängigen, bildreichen Predigt. Als Zufluchts- und Angelpunkt sprach sie vom Filmklassiker „Casablanca“. Die Flucht vor der nationalsozialistischen Diktatur führte in dem Schwarz-Weiß-Film zahlreiche Flüchtlinge Anfang der 1940er Jahre nach Marokko. Angesichts zahlreicher Abwehrmechanismen und politischer Hürden fehle heute Menschen auf der Flucht vielfach ein derartiger Ort des Rückzugs und der kurzen Einkehr. Der Kirche komme daher als gesellschaftlicher Akteur immer auch eine unbequeme, mahnende Rolle zu. „Daran entscheidet sich, ob wir Gemeinde sind“, so Jüngst.

Im Ortsteil Langenhorst begrüßte Bürgermeister Kai Hutzenlaub die über 100 Synodalen in der Vechtehalle. Der erste Bürger der Stadt bestärkte das Kirchenparlament am Weltflüchtlingstag darin, weiterhin kritisch mit Politik und Gesellschaft umzugehen. So begrüßte es Hutzenlaub, dass sich die Kreissynode mit den Partizipationsrechten ausländischer Kinder und Jugendlicher im Münsterland befasse. Ein Grußwort sprach zudem Kreisdechant Markus Dördelmann von der katholischen Kirche. Die Kirche in der Region sei in der Verantwortung, Werte zu vermitteln und den Menschen in gesellschaftlichen Diskussionen Orientierung zu bieten. Trotz zunehmender Spardiskussionen in der evangelischen und katholischen Kirche dürfe die verfasste Kirche diese Aufgabe nicht aus den Augen verlieren.

Die landeskirchliche Untersuchung zur Personal- und Sachmittelausstattung der kreiskirchlichen Verwaltung (PSA) stellte Kurt Drees der Synode vor. Der Verwaltungsleiter engagiert sich in der landeskirchlichen Projektgruppe „PSA“ und präsentierte dem Kirchenparlament die Ergebnisse für den Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken. Die Synodalen befassen sich auf der Herbstsynode am 1. Dezember in Reken mit dem kreiskirchlichen Budget 2013 sowie mit dem Stellenplan für die Kirchenkreisverwaltung. Auf Nachfrage aus dem Plenum stellte Superintendent Joachim Anicker fest, dass der KSV weiterhin an der geltenden Finanzverteilung zwischen Kirchenkreis (32 Prozent) und Kirchengemeinden (68 Prozent) festhalten wolle.

Lagebericht zum Reformprojekt „Unser Kirchenkreis 2015“


Einen Zwischenbericht des 2011 in Dülmen angestoßenen Reformprojekts „Unser Kirchenkreis 2015“ lieferten Superintendent Joachim Anicker und Synodalassessor Ulf Schlien. Das Tandem berichtete von der ersten, erfolgreichen Regionalkonferenz Mitte Juni in Borghorst. Im Gemeindezentrum am Kroosgang trafen sich zuletzt Vertreter aller Kirchengemeinden in der Region Steinfurt, um in ihrer Modellregion Wege der Zusammenarbeit und Kooperation über Gemeindegrenzen hinaus zu diskutieren. Von einem erfolgreichen Einstieg in die „Neue Steuerung“ auf Kirchenkreisebene berichtete Anicker der Kreissynode. 

Aus Bielefeld überbrachte am Nachmittag Michael Jacob die Grüße der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Vertreter der Landeskirche stellte noch einmal die Bedeutung kirchlicher Wahlen im presbyterial-synodalen System der evangelischen Kirche heraus. Zugleich hatte Jacob ein Wahlergebnis im Gepäck. Aus Münster berichtete er von der erfolgten Wahl von Meike Friedrich aus Dortmund zur neuen Superintendentin des Nachbarkirchenkreises.

Leitungsgremium und Ausschüsse gewählt

In Ochtrup stimmten die Vertreter der Kirchengemeinden sowie der kreiskirchlichen Ämter, Dienste und Werke zudem über die neue Zusammensetzung des Kreissynodalvorstands ab. Pfarrer Ulf Schlien aus Nordwalde wurde ebenso in seinem Amt als stellvertretender Superintendent (Synodalassessor) bestätigt wie Pfarrer Joachim Erdmann aus Borghorst im Amt des Scribas (Schriftführer). Pfarrer Uwe Riese aus Gronau wird seine Arbeit als stellvertretender Synodalassessor fortsetzen. Fortführen wird sein Amt als stellvertretender Scriba auch Pfarrer Dirk Hirsekorn aus Gescher-Reken. 

Die vier Regionen des flächengrößten Kirchenkreises auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen werden in dem Leitungsgremium ehrenamtlich vertreten durch Waltraut Ettlinger aus Coesfeld (Region Coesfeld), Gerd Ludewig aus Gronau (Borken I / Nord) Hildegard Schlechter aus Oeding (Borken II / Süd) und Alexander Becker (31) aus Borghorst (Region Steinfurt). Zudem repräsentiert Dr. Detlef Aufderheide die sogenannten „funktionalen Dienste“ des Kirchenkreises. Als Stellvertreter wurden gewählt Mechthild Hüsken aus Steinfurt (Region Steinfurt), Winfried Heymanns aus Billerbeck (Region Coesfeld), Rainer Sobottka aus Ahaus (Region Borken I) sowie Heinz-Geert Thier aus Bocholt (Region Borken II) und Friedrich Gregory aus Ahaus für die funktionalen Dienste.