Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Paralympics-Athlet in der Gronauer Stadtkirche

Konfi-Aktionstag widmet sich Menschen mit und ohne Behinderung.

Foto: Elvira Meisel-Kemper

Sichtlich beeindruckt waren die Konfirmandinnen und Konfirmanden in der Gronauer Stadtkirche. Anlässlich des diesjährigen Konfi-Aktionstages der Evangelischen Kirchengemeinden im nördlichen Kreis Borken sowie der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken befassten sich jetzt 160 Jugendliche mit dem eigenen Bild und dem eigenen Verhalten gegenüber Menschen mit Behinderung. Dabei erlebten die Konfis von Superhelden über Supersportler bis zu neuen Perspektiven zahlreiche Eindrücke.

„Pfarrer Olaf Goos aus Ahaus hat einige Workshops woanders schon einmal gemacht. Er hat sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Er hat uns mit seiner Begeisterung angesteckt“, beschrieb Pfarrer Klaus Noack aus Vreden, wie das Orga-Team aus Jugendreferent Thomas Flachsland von der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis, Pfarrern der Gemeinden und Gruppenhelfern auf dieses Thema gekommen ist.

Leitfigur war Spiderman, der stark war, aber auch seine schwachen Seiten in einer Spielszene offenbarte. Die Bibelstelle mit der Geschichte der Heilung des Gelähmten stand dabei Pate. Mika Fischer, aus dem Mitarbeiterkreis der Evangelischen Stadtkirche Gronau schlüpfte dafür in das Spiderman-Kostüm. Jacqueline Oing, ebenfalls aus dem Mitarbeiterkreis, und Timo Pieper vom CVJM, moderierten den Nachmittag. „Ich finde es gut, dass die Konfis dadurch sensibilisiert werden gegenüber Menschen mit Handicap“, betonte Oing im Gespräch.

In 15 Stationen konnten die Konfirmanden ausprobieren, wie das ist, wenn man im Rollstuhl sitzen muss, schlecht hört, keine Arme hat und gefüttert werden oder mit dem Mund malen muss. „Das ist voll komisch so zu malen. Ich versuche gerade den Namen meiner Freundin zu schreiben“, reagierte Konfirmandin Jamie Supanke auf den Versuch, den Pinsel zum Malen mit dem Mund zu führen. Mit der Rauschbrille konnten die Konfis entweder auf einem weißen Strich laufen oder mit dem Bobbycar einen Parcours durchrollen. „Es war alles sehr verschwommen und sehr anstrengend“, gestand Konfi Simon von der Assen aus Vreden. Am Belebtesten war der Workshop der Diakonie, an dem die Konfis Masken basteln konnten als ihr anderes Alter Ego.

Gegen Ende wartete noch ein spezieller Gast auf die versammelte Konfirmandengruppe. Rainer Schmidt ist nicht nur Pfarrer, Buchautor und mehrfacher Tischtennis-Weltmeister bei den Paralympics, sondern von Geburt an mit körperlichen Einschränkungen versehen. Er hat nur Armstummel, mit denen er mittels einer Prothese beim Tischtennis Konfi Eric spielerisch besiegte. Schmidt erzählte voller Optimismus aus seinem Leben und was er daraus gemacht hat, trotz des Handicaps. Seine Offenheit und positive Lebenseinstellung beindruckten die Konfirmanden sichtbar.

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Text: Elvira Meisel-Kemper