Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken Pressemitteilung

Kirchenkreis möchte Einkauf nach ökologischen und sozialen Standards ausrichten

In Bocholt diskutieren rund 100 Vertreter der Evangelischen Kirche nachhaltiges Wirtschaften – Synodale entscheiden über mittelfristige Finanzplanung.

Bürgermeister Peter Nebelo begrüßt die Sommersynode des Kirchenkreises in Bocholt.

Ein Dank an die gute Arbeit: Superintendent Joachim Anicker dankt den Helferinnen und Helfern der Evangelischen Kirchengemeinde Bocholt.

Der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.der-kirchenkreis.de) und seine Dienste und Werke erarbeiten in den kommenden Monaten Standards für einen ökologisch und sozial orientierten Einkauf. Das beschlossen am Mittwoch, 19. Juni, die rund 100 Teilnehmenden der kreiskirchlichen Sommersynode in Bocholt. Mit Bezug auf die christliche Schöpfungsverantwortung einigten sich die Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchengemeinden und Kirchenkreis im Westmünsterland darauf, neben ökonomischen Aspekten zukünftig auch ökologische und soziale Kriterien bei der Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen zu berücksichtigen. 

Die Idee der „Einen Welt“ unterstrich die Synode auch mit ihrem Votum für eine Partnerschaft des Kirchenkreises mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe. Das „Kirchenparlament“, bestehend aus Pfarrerinnen und Pfarrern sowie ehrenamtlichen Gemeindevertretern und Mitarbeitenden, bildet in der presbyterial-synodal verfassten Evangelischen Kirche das höchste Leitungsgremium und repräsentiert von Gronau bis Dülmen, von Bocholt bis Emsdetten über 86.000 evangelische Christen.

„Dass Klimaschutz und der sorgsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde eine zentrale ‚Sache unseres Glaubens’ ist, ist inzwischen eine breit akzeptierte Aussage in unserer Kirche“, meint Superintendent Joachim Anicker. „Entscheidend ist“, so der leitende Theologe des flächengrößten Kirchenkreises auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) weiter, „dass unseren Glaubens-Überzeugungen auch entsprechende Taten folgen“. Mit der Erarbeitung ökosozialer Standards für Einkauf und Beschaffung wolle der Kirchenkreis einen kritischen Blick werfen auf Produktionsbedingungen und den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. 

Nach der Rückkehr einer kreiskirchlichen Delegation aus dem Südlichen Afrika stimmte das Kirchenparlament zudem für eine Partnerschaft des Kirchenkreises mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe. Über das Osterfest hinweg hatte eine sechsköpfige Gruppe unter der Leitung von Superintendent Joachim Anicker zahlreiche Kirchengemeinden in der simbabwischen Hauptstadt Harare besucht. „Als Christen stehen wir nicht alleine in der Welt“, so Anicker. „Als Teil des weltweiten Volkes Gottes brauchen wir in unserer Kirche den weiten Blick über Grenzen und Kontinente hinweg. Sonst halten wir unsere Art zu leben und zu glauben für die einzig mögliche.“

Synodale knüpfen langfristige Finanzplanung an zukünftiges Kirchbild

Angesichts langfristig rückläufiger Kirchensteuermittel diskutierten die Kirchenvertreter in Bocholt die mittelfristige Finanzplanung im Kirchenkreis. Nach dem Votum der Synode machen sich der Kirchenkreis und seine 20 Kirchengemeinden bis 2015 auf den Weg, sich über ein zukünftiges Kirchbild und dessen Finanzierung zu verständigen. „Die Frage heißt: Wie wollen und können wir in den kommenden Jahren in unserer Region im Rahmen unserer Möglichkeiten miteinander Kirche sein?“, fragte Superintendent Anicker die Synodalen. Nach dem Beschluss des Kirchenparlaments halten Kirchenkreis (32 Prozent) und Kirchengemeinden (68 Prozent) damit vorerst an der bisherigen Finanzverteilung fest. Mögliche Einsparungen und finanzielle Abbrüche richten sich zukünftig aus an dem neuen Bild von evangelischer Kirche im Westmünsterland.