Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Den meisten Platz gab es auf der Kanzel

Evangelische Kirchengemeinden Oeding und Vreden-Stadtlohn feiern ihre Vereinigung – Großer Andrang zum Gemeindefest in Oeding.

Synodalassessor Ulf Schlien nach seiner Predigt in der Johanneskirche in Oeding neben dem Vertreter der Partnergemeinde aus dem ostdeutschen Zehlendorf.

Großer Andrang beim Gemeindefest.

Pfarrer Uwe Weber mit dem Vredener Kirchenchor.

Pfarrer Frank Reese hielt im Anschluss an den Festgottesdienst eine kurze Glückwunschrede.

Pfarrerin Barbara Fülle aus der Partnergemeinde Zehlendorf bei Berlin.

„Lassen Sie uns am Ende dieses Tages erzählen, dass die Johanneskirche aus allen Nähten platzte“, ruft Pfarrer Ulf Schlien den zahlreichen Gemeindegliedern und Gästen in Oeding zu. Anlässlich der Vereinigung der Evangelischen Kirchengemeinden Oeding und Vreden-Stadtlohn predigt der Synodalassessor aus Nordwalde Anfang Juli vor annähernd 300 Besuchern. Nach mehrjährigen Vorbereitungen trauten sich die Kirchengemeinden im Kreis Borken jetzt und bilden nunmehr die Evangelische Kirchengemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden. Die neue Gemeinde umfasst auf über 250 Quadratkilometern rund 5.000 Gemeindeglieder. Dabei ist die Vereinigung nicht das Ergebnis einer von oben verordneten „Fusion“, sondern eine Vereinigung auf Augenhöhe. Eine „vorausschauende, verantwortliche Zukunftsplanung und ein starker, geschwisterliche Wille“, so Superintendent Joachim Anicker im Vorfeld der Feierlichkeiten, hätten zu dem Zusammenschluss geführt.

Alles neu nach der geglückten Vereinigung


„Ob in Vreden, Stadtlohn oder Oeding, verstecken Sie sich nicht mit Ihrer guten Botschaft“, spricht Schlien die Gemeindeglieder in seiner Predigt an. In der dicht gefüllten Johanneskirche findet der Synodalassessor den meisten Platz noch auf der Kanzel. Weil der 1825 errichtete Kirchenbau überfüllt ist, weichen zahlreiche Besucher in ein Festzelt vor der Kirche aus und verfolgen den Gottesdienst über eine Leinwand. „Unser Glaube entfaltet seine Kraft unabhängig von Gebäuden und Einrichtungen“, macht der Festprediger den „Hochzeitsgästen“ in Oeding Mut. Es komme vielmehr auf die Menschen an. Die Menschen in dieser neuen Kirchengemeinde geben dann mit einem gemeinsamen Abendmahl der gelungenen Vereinigung ihren Ausdruck vor Gott. Über Monate hinweg hatten Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Presbyterien und Ehrenamtliche diese „Trauung“ vorbereitet. An vieles musste gedacht werden: So erhält die Kirchengemeinde Oeding-Stadtlohn-Vreden ein neues Siegel oder frisches Briefpapier. Im Herbst soll die Wahl des neuen Presbyteriums erfolgen. Im Pfarrdienst begleiten dann Uwe Weber, Klaus Noack und Christa Stenvers das Gemeindeleben.

Gratulation und Glückwünsche aus der ganzen Republik

Die besten Wünsche zur Vereinigung überbrachten neben Synodalassessor Schlien auch Bürgermeister Helmut Könning aus Stadtlohn und Südlohns erster Bürger Christian Vedder. Eine Kerze, verziert mit dem neuen Logo der Gesamtgemeinde, stifteten die katholischen Pfarrgemeinden St. Vitus und St. Jakobus. Glückwünsche erreichten die „Getrauten“ auch aus der Partnergemeinde Zehlendorf im Norden von Berlin. Pfarrerin Barbara Fülle überbrachte ebenso wie Vertreter des Presbyteriums die besten Wünsche zum Vereinigungsfest aus Ostdeutschland. Aus der Nachbarschaft gratulierte unter anderem Detlef Stürcken aus Borken-Gemen. Einen besonderen Gruß überbrachte Pfarrer Frank Reese. Der Theologe im Schuldienst hatte über zwölf Jahre hinweg im Oedinger Pfarramt gearbeitet. Reese berichtete, dass die Vereinigung eigentlich eine Wiedervereinigung sei. So hätten die Gemeindebezirke Oeding, Vreden und Stadtlohn bereits 1823 nach ihrer Gründung eine gemeinsame Kirchengemeinde gebildet. Den Glückwünschen folgte ein buntes Programm vom Spielplatz für Kinder über Kasperle-Theater oder Musikkabarett bis zu einem Brieftaubenstart. In alle Ortsteile starteten die Tauben und überbrachten symbolisch die Nachricht von der geglückten Vereinigung. 

Die neue Kirchengemeinde finden Sie auch im Internet unter www.oeding-stadtlohn-vreden.de.