Mit Papier, Stift und Fotokamera gingen die Schülerinnen und Schüler der Realschule Velen-Ramsdorf im Kreis Borken in diesem Jahr dem Geheimnis der christlichen Taufe auf den Grund. Das Schulreferat im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken (www.der-kirchenkreis.de) hatte im Rahmen des landesweiten „Jahrs der Taufe“ unter dem Motto „Ein Geschenk – und seine Folgen“ Religionsklassen und -kurse zu einem Kreativwettbewerb eingeladen. Bis Anfang November hatten Kinder und Jugendliche an den weiterführenden Schulen in den Kreises Borken, Coesfeld und Steinfurt die Gelegenheit, das „Gottesgeschenk Taufe“ kreativ zu beleuchten. Am Ende würdigte eine Jury unter Vorsitz von Kerstin A. Hemker, Schulreferentin in den Evangelischen Kirchenkreisen Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg, die einfallsreichen Ideen der Velener Realschüler mit dem ersten Platz. Ein Unterrichtsmodell zum Thema Taufe begleitete das kreative Treiben und ermöglichte die konstruktive Auseinandersetzung mit dem urchristliches Thema.

„Meine Schülerinnen und Schüler haben viel untereinander über die Bedeutung der Taufe diskutiert. Aber sie haben auch ihre Eltern einbezogen. Plötzlich war die Taufe ein Thema in den Familien“, berichtet Heidi Blum, Realschullehrerin und Fachleiterin für evangelische Religionslehre aus Borken, von ihren Erfahrungen mit dem Unterrichtsmodell. In zahlreichen Kirchengemeinden innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen stellten Menschen das „Gottesgeschenk Taufe“ über ein Jahr hinweg in den Mittelpunkt von Gottesdiensten, Veranstaltungen und Vorträgen. Bildlich wird das Thema in Form eines Geschenkpäckchens mit roter Schleife transportiert. „Das Gottesgeschenk will ausgepackt werden“, erklärt dazu Präses Dr. h.c. Alfred Buß von der Evangelischen Landeskirche. Ein besonders kreatives Händchen bewiesen dabei die Realschüler in Velen-Ramsdorf. Gemeinsam mit dem evangelischen Schulreferat verfassten die Kinder und Jugendlichen im Religionsunterricht Zeitungsartikel zum Thema. Sie interpretierten Bilder und Motive und wurden zu Werbefotografen in Sachen Taufe.

„Taufe, was ist das?“, fragt ein junges Mädchen aus Klasse fünf. Als ein Zeichen versteht die Realschülerin das Sakrament, mit dem man zu Gott gehöre. „Gott liebt jeden – egal ob jung oder alt“, sagt eine Schülerin aus Klasse acht und fotografiert passend Großmutter und Enkelin neben dem weiß-roten „Gottesgeschenk“. In Freunden, formulieren zwei Neuntklässlerinnen, spüre man die Liebe Gottes. „Denn sie können verzeihen und geben halt, so wie es auch Gott tut“, heißt es weiter. Sensibel und doch unbefangen setzen sich die Realschüler mit dem Sakrament Taufe auseinander und bestimmen damit nicht zuletzt die eigene Position zum Thema und zu ihrem eigenen Glauben. „Ganz wunderbar und anregend“, empfindet denn auch Schulreferentin Hemker die kreativen Ideen und Beiträge aus den teilnehmenden Schulen im Kirchenkreis. „Gott sagt auf diese Weise Ja zu einem Menschen“, meint die Pfarrerin. Das Gottesgeschenk bedürfe dabei keiner Vorbedingungen. „Aber sie bleibt auch nicht ohne Folgen“, so Hemker weiter. Den zweiten Platz belegte mit ebenso kreativen Beiträgen die Schülerinnen und Schüler des St.-Josef-Gymnasiums in Bocholt.