Kirchenkreis Steinfurt Coesfeld Borken

Weltgebetstag mit gutem Echo

In vielen Kirchengemeinden kamen in der vergangenen Woche zahlreiche Frauen zum Weltgebetstag zusammen. Das Motto in diesem Jahr: „Wasserströme in der Wüste“.

Im Gedenken an ägyptische Frauen wurde der Altar mit vielen ägyptischen Symbolen geschmückt (Foto: Thomas Hacker).

„Ich bin heute nur Gast“ musste selbst Pfarrer Dr. Matthias Mikoteit vor dem abendlichen Gottesdienst Anfang März zugeben. Denn zum ökumenischen Weltgebetstag der Frauen, der jährlich wechselnd in der katholischen und evangelischen Gemeinde Heidens stattfindet, gehörte der Platz am Altar in der Evangelischen Pauluskirche ausschließlich den Frauen. „Wasserströme in der Wüste“ lautete das Thema, zu dem in diesem Jahr Frauen aus Ägypten die weltweit gleichlautenden Gebetstexte vorbereitet hatten.

Ein paar kleine Abwandlungen von der Gottesdienstordnung gab es dann aber doch. Diese Einlassungen dienten allein dem besseren Verständnis der politischen Lage  der zurückliegenden Wochen in Ägypten, ursprünglich ausgelöst durch den Arabischen Frühling. Das Heidener Vorbereitungsteam nutzte beim Gottesdienst dezent eindringliche Elemente wie Klangschalen oder wechselnde Sprecherinnen. Auch stellten Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen typische Symbole auf den Altar, der so einen bunten Eindruck von der ägyptischen Vielfältigkeit gab. Musikalisch unterstützte der Asante-Chor den Gottesdienst.

Höhepunkt des Gottesdienstes war aber die Begegnung von Jesus mit einer Samaritanerin an einem Brunnen, szenisch gelesen von Andrea Sprenger und Martina Rottmann. Dabei war diese Begegnung eine in doppelter Hinsicht, gehören beide Frauen doch verschiedenen Konfessionen an. Anschließend traten verschiedene Frauen auf die Bühne und beantworteten in Anlehnung an das Gottesdienstmotto die Frage nach der Quelle ihres Lebens.

„Es beeindruckt mich tief, dass rund um die Uhr in allen Ländern für Ägypten gebetet wird“, erzählte Liesel Hinsken vom Heidener Vorbereitungsteam. Doch auch in den umliegenden Gemeinden unterschieden sich die Anfangszeiten der Gottesdienste, so dass interessierte Menschen Gelegenheit fanden, den immer gleichen und doch jedes Mal unterschiedlichen Gottesdiensten beizuwohnen. „Vorher war ich in der Velener Kreuzkirche“, erzählte etwa Pfarrer Mikoteit. Dort hatten die Frauen eigens ein Bodenbild gestaltet, dass Ägypten aus der Luft darstellen sollte.

Das ökumenisch besetzte Heidener Team freute sich sehr über den guten konfessionsübergreifenen Zuspruch. „Es waren in diesem Jahr mehr Menschen da als im vergangenen Jahr“, stellte Liesel Hinsken zufrieden fest. „Es ist schön, dass beide Gemeinden zu einem ökumenischen Treffen zusammenfinden“, resümierte sie. Dieses ließen die Frauen anschließend im angrenzenden Gemeindezentrum ausklingen. 

Text: Thomas Hacker